Darstellung/Ikonographie: Das sehr schlichte Epitaph wurde laut Inschrift 1582 geschaffen. Es besitzt einen typischen antikisierenden Aufbau mit Sockelzone, Mittelfeld, Architrav und Dreiecksgiebel. Das Bildfeld wird von Rollwerk eingefasst. Die Malfassung dieser architektonischen Gliederung ist weitgehend verloren. Geschnitzte Elemente waren die vier Löwenköpfe in Architrav und Sockelzone, von denen drei erhalten sind. Das Bildfeld zeigt den gekreuzigten Christus vor einer idealisierten Landschaft. Der 1574 verstorbene Philipp Standfest kniet vor dem Kreuz. Unten, in der Sockelzone, befand sich die weitgehend verlorene Memorialinschrift, während oben im Architrav ein Zitat aus dem apokryphen Buch Jesus Sirach (Sir 17,1–4) enthalten war, das auf die Vergänglichkeit menschlichen Lebens anspielte.
Zur Person: Das Epitaph wurde 1582 von dem Zittauer Bürger Hans Standfest für seinen Bruder Philipp gestiftet, der sich gerade in Zittau aufhielt und dort am 23. Februar 1574 starb. Hans Standfest wohnte auf der Hintergasse (Lindenstraße). Dagegen war sein Bruder Philipp Töpfer in Breslau, was die Mobilität wie auch die Handwerkerverbindungen und auch die weiterhin bestehenden familiären Verbindungen aufzeigt.
Kommentar: Die künstlerische Qualität des nicht sehr großen Epitaphs ist aufgrund der stark beschädigten Fassung nur noch schwer zu beurteilen. Gemein hat es mit dem etwas älteren Epitaph für Christina Nebenmich (Inv.-Nr: 7564) die in Grisaille ausgeführte Stadt im Hintergrund.