Das weiße Damasttafeltuch besteht wohl aus Leinen und Baumwolle. Es hat in einer Ecke ein eingesticktes weißes Monogramm "C.W." und weist auf die Besitzerin Cläre oder Clara Wäntig hin. Sie lebte in Zittau und gehört wohl in die Familie des Kaufmann Heinrich Ferdinand Wäntig, der sich aus dem Großschönauer Damastgeschäft seines Vaters zurückgezogen und in Zittau die Firma „Waentig & Co.“ gegründet hatte. Dieser ließ auch das sogenannte „Waentig-Haus“ am Haberkornplatz, nach Plänen des Zittauer Stadtbaumeister Carl August Schramm von 1850 bis 1853 errichten.
Das zentrale Mittelmotiv des Tuches zeigt Streublumenbuketts und Streublüten unter anderem mit Rosen. Zur Bordüre bildet eine ca. 4 cm breite Mäanderkante die Grenze . Anschließend folgt eine ca. 31 cm breite Bordüre, die auf der Längsseite stilisierte Blüten wie Tulpen, Rosen, Gräser und Blätter sowie Tränendes Herz, zeigt. Auf der Querseite die zugleich die Webbreite ist sind andere Blumen- und Blattkompositionen unter anderem mit Nelken abgebildet. Die Ecken zieren Wildrose und Schneeball. An diese Bordüre setzt sich eine weitere ca. 9 cm breite Kante an, die Blätter, Blüten und Früchte (Weintrauben) zeigt. Hier wurde die Musterung durch einen Wechsel von Kett- und Schußatlas zum übrigen Muster gehöht. Den Abschluss zur Gewebekante bildet eine 4 fache Würfelkante.