Das Blatt stammt aus einer Mustermappe für Kronleuchter, die zum Betrieb mit Kerzen, Gas, Petroleum oder Elektrizität konzipiert waren. In der Mappe befindet sich sowohl eine große Anzahl maßstabsgerechter Bleistiftzeichnungen (oft mit Angabe des Vergrößerungsfaktors) von M. A. Fickert als auch ein Konvolut Lithografien aus Musterkatalogen mit Angabe der Artikelnummern für Bestellungen. Die Mustersammlung der Kronleuchter stammt aus dem Besitz des Gürtlermeisters Max A. Fickert aus Dohna (wahrscheinlich in Pirna tätig). Sie bietet einen Einblick in den zeitgenössischen Dekorgeschmack und gibt Aufschluss über die technischen Neuerungen der Beleuchtungskörper für die luxuriöse Wohnausstattung um 1900.
Es ist anzunehmen, dass es sich bei Max Fickert um einen Lüstergürtler handelt, einen Spezialisten zur Bearbeitung und Verformung von Metall zwecks der Herstellung von Beleuchtungskörpern. Leider ist bisher nicht nachweisbar, ob der Zeichner Max Fickert (siehe Inv.-Nr. V 844) in irgendeiner Weise auch an der Entwicklung von Entwürfen beteiligt war. Einige wenige Hinweise finden sich auf ausführende Firmen und Händler wie "Schmidt & Jaedicke / Lampen-Fabrik und Export / Berlin / N." (z.B. Inv.-Nr. V 918) oder "Schaefer & Hauschner Hoflieferanten, Berlin, Friedrichstrasse 233" (Inv.-Nr. V 933).