Barocker Konduktor für eine Elektrisiermaschine aus der Sammlung der Leipziger Apothekerfamilie Linck. Die dazugehörige Elektrisiermaschine hat sich zwar nicht erhalten, dennoch ist zu vermuten, dass es sich um einen Apparat mit einer Handkurbel handelte. Mit dieser wurde vermutlich eine Glasscheibe gedreht, die an vier ledernden Kissen rieb und die die negative Ladung aufnahmen. Die frei werdende positive Ladung nahm der Konduktor über die Absaugspitzen auf. Eine Säule aus Glas dient der Isolation des Konduktors.
Schon im ausgehenden 18. Jahrhundert gab es Ansätze, die Energie der Elektrisiermaschinen für therapeutische Zwecke zu nutzen. Ein Beispiel aus Sachsen ist der Arzt Christian August Struve aus Görlitz. Er hatte im Jahr 1793 an einem Patienten Versuche unternommen, eine fortscheichende Erblindung zu unterbinden. Der Empfehlung, sich mit Elektrizät helfen zu lassen, kam der Patient nach und erhielt von Struve täglich mittels einer Elektrisiermaschine Stromstöße. Die anfängliche Freude über eine Sehverbesserung wich aber bald der Ernüchterung: Weder besserte sich die Sehkraft nachhaltig noch waren die Stromstöße auf Dauer auszuhalten.