Johann Friedrich Böttger suchte die Vorbilder für die Formgebung seiner Gefäße nicht nur in der Keramik, sondern in Werken zeitgenössischer Gold- und Silberschmiede. Entscheidendes leistete dabei der schon seit 1710 für die Meissener Manufaktur arbeitende Hofgoldschmied Johann Jacob Irminger. Der von ihm gestaltete Becher aus „Jaspisporzellan“ verrät durch die metallisch scharfen und präzise konturierten Reliefauflagen – den „Irmingerschen Belegen“ – in Form von weiblichen Maskarons und eines Akanthusblattfrieses deutlich das Silbervorbild.
Ankauf mit Mitteln der Stiftung Fritz von Harck, Leipzig, 1932. Ehemals in der Königlich-Sächsischen Porzellansammlung Dresden.