Chinesisches Porzellan war seit dem Mittelalter ein begehrtes Handelsgut, das in Europa in so hohem Maße imitiert wurde, wie kein anderer Bereich der chinesischen Kunst. Den größten Teil der Frankfurter Fayencen schmückten Dekore, die chinesischen Porzellanen nachempfunden sind, insbesondere die der häufig importierten Blau-Weiß-Ware der Ming-Dynastie. Der schüsselartige Fayenceteller zeigt eine Dekorkomposition im Wan-Li-Stil. Ein vergleichbares Stück chinesischer Exportproduktion scheint hier wohl als Vorlage gedient zu haben. Die Fayencen der Frankfurter Manufaktur, in der anfangs niederländische Maler arbeiteten, unterscheiden sich zunächst nicht von der hoch geschätzten Delfter Ware. Die Zuschreibung ungemarkter Exemplare ist daher schwierig und oft nicht eindeutig zu klären.
Herstellung: Delft oder Frankfurt am Main
Vermächtnis Hugo Scharf, Leipzig, 1893.