Als um das Jahr 1200 muslimische Eroberer die buddhistischen Zentren Nordindiens in Schutt und Asche legten, wandten sich die überlebenden Geistlichen nach dem sicheren Nepal, das so zu einem Hort spätbuddhistischer Kultur wurde. Die im Hochtal von Kathmandu ansässigen Künstler des Newar-Volkes übernahmen zunächst den nordindischen Stil und schufen im Laufe der Zeit daraus eine nationale Kunst mit Sinn für reichen Dekor, Bewegung und Eleganz. An führende Klöster und Fürstenhöfe berufene Kunsthandwerker aus Nepal vermittelten diese nach Tibet und Nordchina. In Nepal sind Darstellungen der Tārā in stehender Haltung verbreitet, wobei die rechte Hand der Erlöserin in der „Geste der Wunschgewährung“ herabhängt und die linke in der „Geste der Zuflucht“ erhoben ist. (Text: Roland Steffan)
Ankauf 1928.