Das Maleremail, das im frühen 15. Jahrhundert in den burgundischen Niederlanden aufkam, wurde in Limoges (Südwestfrankreich) vom Ende des 15. bis weit in das 17. Jahrhundert technisch und künstlerisch zu höchster Vollendung gebracht. Als "Malgrund" diente Kupferblech, dem mit einem Pinsel aufgetragene verschiedenfarbige Glasflüsse nacheinander aufgeschmolzen wurden. Neben opakem hat man auch transluzides Email verwendet, was den zumeist miniaturhaften Malereien intensive Leuchtkraft verlieh, eine Wirkung, die durch reiche Goldhöhung noch gesteigert werden konnte. Hergestellt wurde in Maleremail neben Bildtafeln vor allem prunkvolles Ziergeschirr, wie Platten, Schalen, Teller, Kannen, Leuchter und anderes Tafelgerät, die in weite Teile Europas exportiert wurden. Die überaus umfangreiche Produktion derartiger Gegenstände, die im 16. Jahrhundert ihren Höhepunkt fand, lag zumeist in der Hand von Werkstätten, die über mehrere Generationen im Besitz derselben Familie geblieben sind.
Ankauf Bourgeois & Co., Köln, 1906