Das Gemälde zeigt Fath Ali Schah (reg. 1797 bis 1834), den zweiten Herrscher der Dynastie der Qadscharen. Es gibt zahlreiche große Gemälde, die ihn sitzend oder stehend in Herrscherpose, kostbar gekleidet, oder in traditioneller Rüstung als Feldherrn abbilden. Solch ein großformatiges Gemälde von Fath Ali Schah in Rüstung gehört leider zu den Kriegsverlusten des Museums. In der islamischen Kunst spielte die Malerei in Form der seit dem 12. Jahrhundert bekannten Miniaturmalerei eine bedeutende Rolle. Großformatige Wandmalerei ist dagegen vor allem aus der islamischen Frühzeit, später unter europäischem Einfluss, bekannt. In qadscharischer Zeit, besonders unter Fath Ali Schah, wurde es modern, die Wände mit Gemälden, Themen aus dem höfischen Milieu aufgreifend, zu schmücken. Sie wurden zumeist in Öl auf Leinwand gemalt und in vorhandene Wandnischen eingepasst. Das vorliegende Gemälde entstand jedoch auf Papier. Über einer Grundierung erhielt die Temperamalerei einen farblosen Lacküberzug. Es handelt sich bei dem Gemälde also ebenfalls um eine islamische Lackmalerei. (Text: Reingard Neumann)
Schenkung von Ph. Walter Schulz, Berlin, 1912. 1898 in Isfahan erworben.