„Ich langweilte mich als Architekt und suchte nach einer neuen Form der gestalterischen Arbeit.“ So begründete der 1951 in Israel geborene und in London arbeitende Ron Arad seine Hinwendung zum Design. Ron Arad kämpfte mit seinen radikalen Entwürfen gegen gewohnte Muster und Gestaltungsweisen an – sein Design war hart, kühl und kompromisslos. Anders als „Alchimia“ und „Memphis“, die Althergebrachtes ironisch neu interpretierten, verwahrte sich Arad gegen jeglichen Rückgriff auf Historisches. Er scheute sich jedoch nicht, Baumaterialien und Fertigteile zu nutzen und umzudeuten. Ein ausgedienter Rover-Sitz vom Sperrmüll wurde nur leicht verändert zum Sessel, und die Lampe „Tree light“ steht auf einem Betonfuß. Auch das hier gezeigte Möbel-Ensemble, das Anfang bis Mitte der 1980er Jahre in Kleinserie entstand, ist charakteristisch für seine frühen Entwürfe. Hochbett, Regal, Schreibtisch und Schrank konstruierte er aus einem von ihm entwickelten Standardsystem aus Maschendrahtgeflecht, verzinktem Stahlrohr und Gelenkverbindungen. Er schuf damit ein sehr puristisch anmutendes Möbel, das erschwinglich und platzsparend war, allerdings auch von ausgefallener Ästhetik. One-Off konzipierte das flexible, multifunktionale Ensemble zum Schlafen, Arbeiten und Aufbewahren für den täglichen Gebrauch. Mit solchen Einrichtungsgegenständen definierte Arad eingefahrene Gebrauchsgewohnheiten neu.
Ensemble: Erworben von Alexander Pelz, München, 1996.
Stehleuchte: Erworben mit Unterstützung des Freundeskreises GRASSI Museum für Angewandte Kunst, 2011.