Die Lehrtafel zeigt zwei Beispiele gefälschter Brotkarten aus Chemnitz von 1918. Eines der Beispiele besteht aus drei Annoncen der Goldankaufstelle des Rathauses mit der Aufforderung, sämtliche Goldsachen im Gegenzug zu Lebensmitteln zu entsprechender Stelle zu verbringen. Darunter ist ein nicht vollständig erhaltener Aufdruck zu sehen, wonach man sechs für einen bestimmten Zeitraum gültige, Brotkarten erwerben konnte. Die darunter befindlichen Kärtchen zeigen schrittweise die Herstellung der Fälschung, vom Wasserzeichen, hier das Chemnitzer Stadtwappen, bis zur fertigen Lebensmittelmarke, welche dem Aufdruck nach gegen Roggen-, Weizenbrot oder 600 g Mehl eingetauscht werden konnte.
Die Tafel ist Teil der "Kriminaltechnischen (Lehr-)Sammlung" des ehemaligen Kriminalmuseums Dresden, welches von 1894 bis 1945 im Gebäude der heutigen Polizeidirektion Dresden untergebracht war. Die Lehrmittelsammlung enthält Material zur Ausbildung von Polizisten und besteht aus Schautafeln zu einzelnen Verbrechenstatbeständen und Ermittlungsmethoden.