Renate Heintze (1936–1991) war eine der letzten von Karl Müller an der Burg Giebichenstein ausgebildeten Schülerinnen. Nach Jahren der Tätigkeit als Designerin für Industrieschmuck kehrte sie nach Halle/Saale zurück, um als Lehrende dem Fachbereich Schmuck an der Burg Giebichenstein, zusammen mit Dorothea Prühl, ihrer engsten Mitarbeiterin und Nachfolgerin, in rund zwanzig Jahren ein unverkennbares Profil zu verleihen. Schon Ende der 1960er Jahre überschritt sie die Grenzen konventioneller Schmuckgestaltung. Materialwert und technischer Aufwand standen nicht mehr im Vordergrund, sondern waren der Originalität der Idee untergeordnet. Ihr Ansteckschmuck ist zwar in traditionellem Gold gearbeitet, aber die Leichtigkeit und der sinnliche Reiz des Materials sind eigentliches Thema. Die hauchzarten, gefalteten Goldbleche formen sich zu Blüten, die durch Licht- und Schattenwirkung an Plastizität gewinnen.
Erworben vor 1989.