Das Frittensteinzeug, eine gießbare keramische Masse, ermöglichte es, Gefäße mit scharf konturierten Reliefs und harten Formen zu erzeugen. Mit dieser Neuentwicklung und inspiriert von französischen, dänischen und japanischen Kunstkeramiken verhalf die Werkstatt Max von Heider & Söhne mit ihrem unverwechselbaren persönlichen Stil dem Material in Deutschland zu neuem Ansehen. Bereits 1897 war sie auf der 2. Münchner Ausstellung für Kunst im Handwerk vertreten. Als Kopf des Unternehmens steuerte der Vater, Max von Heider (1839–1920), alle technisch/chemischen Entwicklungen. Die Söhne Hans (1867–1952), Fritz (1868–1947) und Rudolf (1870–1950) lieferten die Entwürfe. Nur eine geringe Zahl führte die eigene Werkstatt aus. Firmen wie die Majolikafabrik Utzscheider & Co. in Saargemünd fertigten größere Stückzahlen in leicht modifizierter Form. Nachdem Hans und Fritz 1903 Lehrtätigkeiten an der Kunstgewerbeschule Magdeburg aufnahmen, erhielt auch die dortige Firma Reps & Trinte eine Lizenz.
Erworben vom Hersteller, 1902.