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Porträtepitaph Peter Moritz von Prittwitz und Gaffron

Städtische Museen Zittau Zittauer Epitaphienschatz [23404]
Porträtepitaph Peter Moritz von Prittwitz und Gaffron (Städtische Museen Zittau RR-R)
Herkunft/Rechte: Städtische Museen Zittau / Jürgen Matschie (RR-R)
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Beschreibung

Darstellung/Ikonographie: Das Epitaph stammt – wie das für Tobias Adolph von Salisch (1673) – aus der evangelischen Kirche in Massel / Maslów bei Trebnitz / Trzebnica nördlich von Breslau. Es gelangte unter ungeklärten Umständen vor 1945 aus Schlesien nach Zittau. Auf den Transport verweist ein Papieraufkleber auf der Rückseite des Epitaphs mit dem Vordruck „von Breslau (Eisenbahndirektions-Bezirk Berlin) nach“ und dem handschriftlichen Eintrag „Zittau“. Es handelt sich um ein Bildnisepitaph mit zentralem Porträt und damit um einen Epitaphtyp, der so in Zittau sonst kaum vertreten ist, andernorts aber sehr häufig vorkomment. Das Epitaph besteht aus einem hölzernen geschnitzten Rahmen, einem ovalen Bildfeld und einem darunter angeordneten Schriftfeld. In das Akanthusblattwerk des Rahmens sind militärische Trophäen eingebettet: zwei Kanonen, 13 Kanonenkugeln, drei Trommeln sowie Sprengbomben. Diese Attribute weisen darauf hin, dass der Verstorbene dem Militär angehört hat. Im ovalen Bildfeld ist ein junger Mann mit Perücke in weißem Hemd und Jabot und dunkelblauer Uniformjacke dargestellt. Kleidung und Malweise verdeutlichen, dass dieses Bildnis nicht 1685 entstanden sein kann. Der Mode nach zu urteilen, handelt es sich um ein Porträt aus dem letzten Drittel des 18. Jahrhunderts. Die restauratorische Untersuchung ergab, dass für das Bildnis in der Epitaphmitte aus der Holzplatte eine gewölbte Holzoberfläche herausgearbeitet worden war. Dies lässt vermuten, dass hier ursprünglich eine gewölbte Kupfertafel mit einem Gemälde angebracht gewesen ist. Dieses originale Bild wurde später vielleicht durch ein Leinwandgemälde ersetzt. Das neue Bildnis wurde wohl nicht für das Epitaph gemalt, sondern in dieses durch Abschneiden der Ränder eingepasst. Aufgrund der konvexen Form bildeten sich an den Rändern Stauchungsfalten. Die Bruchkanten sind entstanden, als die Malschicht bereits ausgehärtet war. An diesem Befund kann man erkennen, dass das Bildnis erst Jahre nach seiner Entstehung in das Epitaph eingepasst wurde. Anhand der Befunde lässt sich aber nicht klären, wann das jetzt vorhandene Porträt eingefügt wurde.
Zur Person/Familie: Die deutsche Memorialinschrift ist Peter Moritz von Prittwitz und Gaffron gewidmet. Er war Rittergutsbesitzer in Kawallen / Kowale, Kummernigk, Neuwalde / Blizocin, Maltschawe / Malczów, Schweretau – alles Orte in der Umgebung von Trebnitz. Die Familie von Prittwitz und Gaffron ist ein schlesisches Adelsgeschlecht. Peter Moritz von Prittwitz und Gaffron wurde am 4. April 1666 geboren. Er starb am 10. November 1685 nach einem Degenstich, angeblich bei einem Trinkgelage auf dem Familiengut, während dem es zu einer Auseinandersetzung mit einem Leutnant von Salisch, der in holländischen Diensten stand, kam. Der Getötete wurde daraufhin in der Patronatskirche zu Massel beigesetzt.

Material/Technik

Holz mit farbiger Fassung, Gemälde auf Leinwand / Blattmetallziertechniken: Vergoldung, Versilberung, grüne, gelbe und rote Lüsterung auf Silber Ziertechniken Malerei: schwarze monochrome Fläche

Maße

Länge
111 cm
Breite
99 cm
Höhe
12 cm

Literatur

  • Knüvener, Peter (Hrsg.) (2018): Epitaphien, Netzwerke, Reformation : Zittau und die Oberlausitz im konfessionellen Zeitalter. Görlitz, Seite 508f
Städtische Museen Zittau

Objekt aus: Städtische Museen Zittau

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