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Renovierungstafel für die Zittauer Klosterkirche St. Peter und Paul

Städtische Museen Zittau Zittauer Epitaphienschatz [23429]
Renovierungstafel für die Zittauer Klosterkirche St. Peter und Paul (Städtische Museen Zittau RR-R)
Herkunft/Rechte: Städtische Museen Zittau / Jürgen Matschie (RR-R)
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Beschreibung

Darstellung/Ikonographie: Schlichte rechteckige Inschrifttafel mit goldener Schrift auf dunkelrotem Grund und mit vergoldetem Blattrahmen. Die lateinische Inschrift erinnert an die Renovierung der Klosterkirche im Jahr 1695 sowie an die Spenden, die das Ratsmitglied Andreas Noack dazu gab. Diese Maßnahmen umfassten eine Neubemalung der Emporen durch den Dresdener Maler Fritsche (im 19. Jahrhundert großenteils übermalt und derzeit nicht sichtbar). Noack ließ eine prachtvolle Betstube im Südosten der Kirche errichten und sich später in der Kirche bestatten (Grab nicht erhalten). Diese Maßnahmen stehen im Kontext der Aufwertung der Klosterkirche und des Klosterhofs zu einem renommierten Begräbnisplatz der Zittauer Oberschicht am Ende des 17. Jahrhunderts.
Zur Person/Familie: Andreas Noack (gest. 1701) stammte aus Bautzen, wo sein Vater Ältester der Büttnerinnung war. Die Lehre zum Kaufmann absolvierte Noack in der Siebenhaarschen Handlung, einer Breslauer Handelsgesellschaft. Dort verbrachte er sechs Jahre und besuchte dabei auch die damals bedeutenden Messeorte Europas, bevor er in die Ewaldtsche Handelsgesellschaft in Dresden eintrat. Nach des Vaters Tod wurde er 1670 nach Bautzen zurückberufen. Den Vorschlag, in Bautzen eine Handelsgesellschaft zu gründen, lehnte er ab. Er ging stattdessen auf Wanderschaft. Schließlich heiratete er in Zittau Anna Maria Heinrich, die Tochter des Gerichtsschreibers am Zittauer Stadtgericht, Bernhard Heinrich. Noack ließ sich in Zittau nieder und gründete dort ein sehr erfolgreiches Handelshaus, u. a. hatte er die Konzession der königlich polnischen und kurfürstlich sächsischen Zolleinnahme erworben. 1692 wurde er in den Rat aufgenommen. Da war er bereits Witwer (Anna Maria starb 1691). In zweiter Ehe heiratete er Christiane Eusebia, die Tochter des Bautzener Arztes und Leibmedicus des Kurfürsten sowie Oberlausitzer Landphysikus Johann Christian Vollhardt. Mehrere Kinder aus beiden Ehen heirateten in Zittauer Patriziergeschlechter ein. Noack war ein Wohltäter seiner Stadt. Vor allem hat er die von seiner Schwägerin Dorothea Juliana Hertzog, geborene Schmeiß von Ehrenpreißberg, und Christian Weise (ist ebenfalls in der Klosterkirche bestattet) betriebene Errichtung eines neuen Waisenhauses finanziell unterstützt. Die Einweihung erlebte er jedoch nicht mehr. Kurz zuvor, am 20. Januar 1701, starb Andreas Noack. Das Engagement für die Klosterkirche, die für ihn persönlich offenbar eine besondere Bedeutung hatte, ist ein weiterer Beleg für die Förderung der Kommune. Noack ließ sich am Markt ein prachtvolles Palais errichten, das nach wie vor besteht und seit 2017 Sitz der Zittauer Musikschule ist. Bekannt ist auch die von ihm entworfene schmiedeeiserne Ratswaage von 1693, die sich in den Städtischen Museen Zittau erhalten hat. Die Familie Noack gibt es noch heute.

Material/Technik

Holz mit farbiger Fassung

Maße

Länge
77 cm
Breite
95 cm
Höhe
7,5 cm

Literatur

  • Knüvener, Peter (Hrsg.) (2018): Epitaphien, Netzwerke, Reformation : Zittau und die Oberlausitz im konfessionellen Zeitalter. Görlitz, Seite 573ff
Städtische Museen Zittau

Objekt aus: Städtische Museen Zittau

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