Das barocke Epitaph zeigt die Verkündigung an Maria, die vom Erzengel Gabriel erfährt, dass sie Gottes Sohn gebären wird. Maria kniet an einem Pult, vor sich ein aufgeschlagenes Buch. Sie wendet sich zum Engel zu, mit der rechten Hand fasst sie sich an ihr Herz. Die Bedeutung der himmlischen Botschaft kommt in der bewegten Körpersprache der beiden Figuren zum Ausdruck. Das Epitaph wurde zum Gedenken an den verstorbenen Zwickauer Ratsherrn Bernhard Schmidt in der Katharinenkirche aufgestellt. Vermutlich stammt es aus der Werkstatt der Schneeberger Bildhauerfamilie Böhm, die Mitte des 17. Jahrhunderts oft für Zwickau tätig war.
Die meist aufwändig gestalteten Epitaphe (Gedächtnistafeln) befinden sich im Unterschied zum Grabmal nicht direkt am Bestattungsort, sondern sind an der Kirchenwand oder an Pfeilern angebracht. Viele künstlerisch herausragende Arbeiten haben sich in der Zwickauer Marienkirche (Dom) erhalten.