Polierte Metallspiegel waren bis ins hohe Mittelalter in Gebrauch. Zahlreiche Spiegel mit dem vorliegenden beziehungsweise einem nahezu identischen Dekor sind erhalten geblieben. Sie wurden in Modeln gegossen und in größeren Mengen produziert. Auf der Rückseite sehen wir zwei adossierte Sphinxen unter einem stilisierten Lebensbaum, eingeschlossen von einem kreisförmigen Schriftband mit guten Wünschen. Spiegel waren überall und zu allen Zeiten auch magische Gegenstände, mit denen sich Zauberkräfte verbanden. Sie durften daher niemals für längere Zeit unverhängt bleiben, um nicht den unheilbringenden bösen Blick einzufangen. (Text: Reingard Neumann)
Schenkung von Ph. Walter Schulz, Berlin, 1907. 1898 in Kaschan erworben.