Das eiserne Henkelfragment eines Holzeimers stammt aus einem germanischen Brandgrab der Jüngeren Römischen Kaiserzeit (3. Jahrhundert n. Chr., Zeitstufe C 2). Erhalten ist das bandförmige Griffstück der Henkelmitte und an einer Seite noch ein kurzes Stück des vierkantstabförmigen Henkels. Ein allmählicher Übergang vermittelt zwischen den beiden Teilen des aus einem Stück geschmiedeten Henkels. Der Holzeimer selbst wurde schon bei der Verbrennung des Verstorbenen auf dem Scheiterhaufen zerstört. Das Grab liegt innerhalb der Hauptverbreitung entsprechend geformter Eimerhenkel des 3. Jahrhunderts zwischen Elbe und Oder. Sie stammen überwiegend aus Kriegergräbern, deren typische Waffe wie auch in diesem Grab die Axt ist (vgl. IV 2146). Die Holzeimer waren mit 14 bis 18 cm Randdurchmesser bei etwa gleicher Höhe eher klein und fassten durchschnittlich circa 3 Liter. In den eher bescheiden ausgestatteten Brandgräbern sind die Eimer ein Merkmal gesteigerten Aufwands. Für reich ausgestattete Körpergräber vergleichbarer Zeitstellung lässt sich mehrfach die Zugehörigkeit kleiner Holzeimer zum Trinkgeschirr erschließen.