Die Kleeblattkanne besitzt einen hochgezogenen Fuß mit nach oben umgeschlagenem Rand. Die Einziehung zwischen Fuß und Gefäßkörper betont ein farbloser, aufgeschmolzener Ring. Der nach unten spitz zulaufende, aus der Eiform entwickelte Gefäßkörper verengt sich über der ausladenden Schulter zum schlanken Hals mit Kleeblattmündung, deren Rand nach außen umschlagen ist. An der Schulter setzt der aus farbloser Masse gezogene Henkel an, der sich über die Höhe des Gefäßes wölbt und von oben auf den Mündungsrand trifft. Den unteren Henkelansatz ziert eine aufgeschmolzene Löwenmaske.Erst die besonders filigranen und farblosen Gläser in einfachen, edlen Formen begründeten im 16. Jahrhundert den Ruhm der Glasmacher Venedigs. Vor allem das kristallklare Glas, das sogenannte "cristallo", war hoch geschätzt, da die meisten europäischen Hütten das Entfärben des Glases noch nicht beherrschten. Das klare und sehr dünnwandige venezianische Glas wurde als vielbewunderte Tafelzier aufgestellt und gehörte nördlich der Alpen zu den exklusiven Luxusgütern.
Ankauf 1910