Der sogenannte »Boston-Tiegel« war die am weitesten verbreitete Tiegeldruckpresse und fehlte in fast keiner Druckerei. Bei diesem System schwingt der Drucktiegel um eine Welle und klappt auf das feststehende Fundament mit der Druckform. Entwickelt wurden diese Pressen um 1850 in Boston, USA.
Tiegeldruckpresse, Boston-System, aus schwarz lackiertem Gusseisen. Schwungrad mit wellenförmigen Streben. Tellerfarbwerk mit Farbkasten. Duktor am Farbkasten kann bewegt werden, entweder manuell mit einem Rad aus Metall oder durch Verbindung mit dem Druckmechanismus über ein Zahnrad. Übertragung der Druckkraft erfolgt über Zahnräder (rechts am Korpus). Das Zuklappen des Tiegels und die Bewegung der Auftragswalzen wird durch mehrere Federn unterstützt. Kein Schließrahmen vorhanden. Ein Heber- und drei Auftragswalzen aus stark gerissenem, grauem Kunststoff. Ein Greifer. Vor dem Tiegel ist ein dunkelbraun gebeizter Ablagetisch angebracht (nicht original). Auf der Unterseite vom Deckel des Farbkastens eingeprägt: EKLN 19. Neben dem Farbkasten auf Maschinenteilen eingeprägt rechts: EKL II 33; LN 34; EKLN ? 6A; links: EKLN ??. Links an der Presse ist ein Hebel zum An- und Abstellen des Druckes. Druckstärkeregulierung durch Stellschrauben am Tiegel. Tiegel ist durch Schrauben fest mit einer Unterkonstruktion aus Metall verbunden. Die Unterkonstruktion besitzt ausschwingende Füße, die durch Querstreben miteinander verbunden sind. Der Fußhebel und die Tretmechanik fehlen. An Druckpresse ist kein Typenschild befestigt - Hersteller ist unklar.