Große Schüssel ohne Standring mit leicht konkav gewölbtem Spiegel, steilem Anstieg und breiter, schräg ansteigender Fahne.
Auf der gesamten Oberseite der Schüssel Darstellung einer Landschaft mit antikisierender Ruinenarchitektur. Im Vordergrund ein mehrfach profilierter Altar (oder Sockel), auf dessen Vorderseite ein längsovales Relief mit einer unter einem Baum in einer gebirgigen Landschaft liegenden Nymphe (oder Venus) dargestellt ist. Hinter dem Altar eine angeschnittene kannelierte Säule und drei große Torbögen, hinter denen eine gebirgige Landschaft sichtbar wird: steil aufragende Berge mit Häusern, der Himmel mit einigen Vögeln ist blau, gelb und orange gefärbt. Im Vordergrund links Repoussoirfigur eines gehenden Mannes mit Hut, rechts im Mittelgrund zwei stehende Personen. Auf der Unterseite sechs stilisierte Palmetten in Manganviolett.
Seit Jahren wurden vergleichbare Arbeiten dem Ort Angarano bei Bassano in Norditalien zugeschrieben. Jüngste Forschungen zeigen, dass sie in der Werkstatt des Carlo Giuseppe Rampini in Pavia entstanden sein müssen. Siro Antonio Afrika oder Siro Domenico Africa war dort zwischen 1688 und 1710 als Maler tätig.
Kleine Glasurabplatzungen am Fahnenrand.
Marke in Manganviolett auf dem Boden: „AF“ (ligiert), dazwischen Anker für den Maler Siro Antonio Africa und/oder Siro Domenico Africa
Ankauf von Harkenbroch & Schwarzschild, Frankfurt/Main, 1911
Das Objekt wurde nach der Liste vom 20.4.1944 nach Schloss Prießnitz (bei Bad Lausick) ausgelagert. Von der Sowjetunion beschlagnahmt, wurde es am 20.9.1946 im Puschkin-Museum Moskau ausgepackt. Die Rückführung ins Museum erfolgte 1958/59.