Bei der eleganten Konfektschale mit einer den Rand überragenden muschelartigen Palmette handelt es sich um eine beliebte Glasform des schlesischen Rokoko. Auf der Wandung ist hier in der Technik des Glasschnitts eine höfische Konzertszene mit Musikern und Schäfern in einer Parklandschaft dargestellt. Die Glasschneider nutzten bei der Motiv- und Ornamentwahl meist druckgrafische Vorlagen, die Art der szenischen Landschaftsdarstellung ist charakteristisch für die Malerei des Rokoko.
Die Erfindung des Kristallglases, das aufgrund seiner Härte für das Schleifen und Schneiden besonders geeignet ist, hatte den Glasschnitt (Übernahme der Techniken vom Steinschnitt) erst möglich gemacht. Seinen Namen erhielt dieses Glas mit sehr guter Lichtbrechung aufgrund der optischen Nähe zum Bergkristall.
Ankauf aus der Sammlung Georg Wilhelm Schulz, Leipzig, 1943.