Diese aus einer Platte getriebene Stechtartsche für das Plankengestech (sogenanntes Welsches Gestech) gehörte vermutlich zu einem vollständigen Turnierharnisch, dessen Verbleib unbekannt ist. Die Tartsche wurde am Harnisch angeschraubt. Ziel beim Plankengestech war es, die relativ dünne Lanze auf der Tartsche des Gegners zu zerbrechen. Um ein Abrutschen der Lanze zu vermeiden und damit die Sicherheit zu erhöhen, waren diese Stechtartschen häufig gegittert. Die regelmäßig angeordneten Löcher der Tartsche verweisen auf eine solche ehemalige Gitterung durch aufgenietete Rippen. Der zwischen den Gittern angeordnete Dekor besteht aus geätzten Rhomben mit Doppellinien und einer goldenen Flammenfrieseinfassung. Die vergoldeten Innenfelder tragen auf punktiertem und beranktem Grund verschiedene Tier- und Fabelwesendarstellungen. Mögliche Vorlagen hierfür konnten bisher nicht identifiziert werden.
Herkunft: vermutlich süddeutsch
Alter Bestand.