Das nach seiner Ausgussgestaltung Schnabelkanne genannte Gefäß mit Pferdekopfaufsatz stammt wahrscheinlich aus West-Iran und weist die für dort gefundene Keramik der Eisenzeit (ab ca. 1200 v. Chr.) typische Färbung auf. Vergleichbare Gefäße mit dem charakteristischen langgezogenen Ausguss sind auf dem iranischen Hochland seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. belegt und haben aufgrund ihres Variantenreichtums, bezogen auf den Dekor sowie ihre Rand- und Ausgussformen, besondere Bedeutung für die Datierung von Fundplätzen. Wozu diese Gefäße ursprünglich gedient haben, ist noch unklar. Man findet sie jedoch häufig in Gräbern, wo sie oftmals mit Trinkschalen vergesellschaftet sind. Sie könnten als Libationsgefäße (für Trankopfer) benutzt worden sein. Kannen, die ähnlich plastisch zoomorph wie das vorliegende Gefäss verziert sind, stammen aus der in West-Iran gelegenen Nekropole B von Tepe Sialk. Dort haben die Ausgräber teilweise fünf solcher Gefäße in einem Grab vorgefunden. (Text: Reingard Neumann)
Schenkung aus der Sammlung Giorgio Silzer, Hannover, 2002.