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Rudolf Reinhardt (Unternehmer) (1887-1952)

Letzter Besitzer des Bautzener Kupferhammers. Seit dem 19. Jahrhundert war die Familie Reinhardt im Besitz des Bautzener Kupferhammers. Dieser wurde als Kupfermühle im Jahr 1544 in einem Gerichtsbuch erstmalig anlässlich eines Kaufs erwähnt. Durch seine Inhaber, die Familie Tietzen ab 1755 und später vor allem die Familie Reinhardt, gelang er weltweit zu einem der führenden Unternehmen in der Produktion von Kupfergegenständen. Bevor der Kupferhammer an die Familie Reinhardt überging, befand er sich wie zuvor erwähnt im Besitz der Familie Tietzen. 1771 erwarb ihn Christian Gotthelf Tietzen, der hauptsächlich als Leinwandhändler tätig war. Im Jahr 1820 trat der bisherige kaufmännische Gehilfe und Schwiegersohn von Christian Gotthelf Tietzen, Johann Georg Reinhardt, als Teilhaber in das Werk ein, 1837 übernahmen er und seine Ehefrau Emilie Margarethe Tietzen den Hammer. Unter ihrer Leitung wurde das Unternehmen erweitert und erhielt den Namen "C.G. Tietzens Eidam". Nach dem frühen Tod Johann Georg Reinhardts 1841 übernahm dessen zweiter Sohn Rudolf Moritz Reinhardt die Führung des Kupferhammers. Er war ein engagierter Unternehmer, baute die Firma aus und verschaffte ihr Absatz weit über die nähere Umgebung und Sachsen hinaus. Rudolf Moritz Reinhardt nahm die gesellschaftliche Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitern sehr ernst und richtete für diese sowohl eine Krankenkasse als auch eine Sparkasse ein. Darüber hinaus nahm er regen Anteil am gesellschaftlichen Leben der Stadt, z.B. als Mitglied im Heringschen Gesangsverein, der von seinem Schwager Karl Eduard Hering geleitet wurde, und als Meister vom Stuhl in der Freimaurerloge "Zur Goldenen Mauer" in Bautzen. Seine Söhne (Rudolf) Max und (Rudolf) Walter Reinhardt wuchsen schon früh in das Familienunternehmen hinein. Max Reinhardt erhielt seine Ausbildung am Polytechnikum in Dresden und sammelte Erfahrungen in verschiedenen Unternehmen. Ab dem Jahr 1889 wurde der Kupferhammer insbesondere durch Max Reinhardt erfolgreich geleitet und erweitert. Für seine Verdienste in der Stadt Bautzen wurde er zum Kommerzienrat ernannt. Nach dem Tod seines Vaters Max Reinhardt trat Rudolf (Martin) Reinhardt 1914 in die Firma ein, konnte jedoch erst nach dem Ende des 1. Weltkrieges als Geschäftsführer tätig werden. In den folgenden Jahren blieb das Unternehmen führend in der Herstellung von Kupferprodukten. In der Folge der Weltwirtschaftskrise musste die Firma im Jahr 1928 Insolvenz anmelden und ihren Betrieb einstellen. Rudolf Reinhardt wickelte die Firma ab und widmete dem umfangreichen Familienarchiv der Familie Reinhardt viel Zeit und Aufmerksamkeit.

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