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Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH, Schloss Moritzburg Paravent aus Goldledertapete

Paravent aus Goldledertapete

In Moritzburg befinden sich zwei Paravents aus Ledertapete. Einer ist im 19. Jahrhundert gefertigt worden mit der bemalten, punzierten Ledertapete um 1727. Ein zweiter Paravent, gefertigt aus ebenfalls historischen originalen bemalten, punzierten Ledertapetenbeständen, lässt sich durch seine Verarbeitung auf das Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts datieren. Sie dienten dem ureigenem Zweck eines solchen Raumschmucks. Sie schützten den Nutzer unangenehmen Temperaturen und neugierigen Blicken.

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Paravent, Goldlederbespannung Motiv Nr. 3

Paravent gefertigt aus Ledertapete, bemalt, punziert, 19. Jahrhundert, Ledertapete um 1727. Die Rückseite ist mit roter Seide bespannt. Dieses Motiv bilden vier außergewöhnlich große Karrees aus Ziegenleder mit einer baldachin- und vasenbekrönten Umrahmung. „Eine Meuble von roth und goldenen Venezianischem Leder" benennt das Inventarverzeichnis von 1733 die Räume eines Quartiers von Schloss Moritzburg. Das Verzeichnis entstand nach dem Umbau unter August dem Starken. Jedes Quartier, bestehend aus zwei bis drei Räumen, erhielt eine Nummer, die für die mit ihnen ausgestatteten Tapeten bis heute übernommen wurde. Die Tapeten wechselten im Laufe der Jahrzehnte Ihren Standort entsprechend der Nutzung und dem Zeitgeschmack. Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (1670–1733), der als König von Polen den Namen August II. führte und vor allem unter dem Namen August der Starke bekannt ist, ließ das vorhandene Renaissancejagdschloss in ein glanzvolles Barockschloss umwandeln. Es diente dem Landesfürsten, seiner Jagdgesellschaft und Gästen als Unterkunft und wurde entsprechend ausgestattet. Das aus Ziegenhäuten gefertigte Leder, vermutlich aus Italien (Venedig?), hatte man bewusst für die Dekoration ausgewählt, um im Interieur des Schlosses auf Jagd und Wildtiere anzuspielen. Reststücke dieser Tapete befinden sich im Moritzburger Depot und im Wawel-Schloss in Krakow (PL). Außerdem blieb in Moritzburg ein Stuhl mit einer bespannten Sitzfläche dieses Motivs erhalten, die Rücklehne trägt ein anderes Motiv.

Paravent, Goldlederbespannung Motiv Nr. 12

Dieser Paravent, gefertigt aus historischen originalen bemalten, punzierten Ledertapetenbeständen, lässt sich durch seine Verarbeitung auf das Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts datieren. Sackleinenstreifen und historische Textilstreifen sichern die Klebkanten der Leder. „Eine Meuble von roth, silber, gold und grünen Leder mit einer grün und goldenen Einfaßung" benennt das Inventarverzeichnis von 1733 die Räume eines Quartiers von Schloss Moritzburg. Das Verzeichnis entstand nach dem Umbau unter August dem Starken. Jedes Quartier, bestehend aus drei Räumen, erhielt eine Nummer, die für die mit ihnen ausgestatteten Tapeten bis heute übernommen wurde. Die Tapeten wechselten im Laufe der Jahrzehnte Ihren Standort entsprechend der Nutzung und dem Zeitgeschmack. Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (1670–1733), der als König von Polen den Namen August II. führte und vor allem unter dem Namen August der Starke bekannt ist, ließ das vorhandene Renaissancejagdschloss in ein glanzvolles Barockschloss umwandeln. Es diente dem Landesfürsten, seiner Jagdgesellschaft und Gästen als Unterkunft und wurde entsprechend ausgestattet. Das aus Ziegenhäuten gefertigte Leder, vermutlich aus Italien (Venedig?), hatte man bewusst für die Dekoration ausgewählt, um im Interieur des Jagdschlosses auf Jagd und Wildtiere anzuspielen.

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