Weihnachtsdekoration

Der Herrnhuter Stern, der von der bis heute bestehenden Herrnhuter Sterne GmbH als "Ursprung der Adventssterne" vermarktet wird, geht auf die Herrnhuter Brüder Gemeinde zurück, einer Gemeinde von Glaubsflüchtlingen aus Böhmen und Mähren, die in dem am 17.06.1722 gegründeten Ort Zuflucht suchte. Ein erster 100-zackiger Herrnhuter Stern soll 1821 den Hof der Unitäts-Knabenanstalt in Herrnhut zu deren 50. Jahrestag erleuchtet haben. In seiner bis heute verbreiteten 25-zackigen Form trat der Stern erstmals 1897 in Erscheinung. Der vorliegende Stern aus mit Musterbeutelklammern verbundenen Papp-Papierzacken wurde 1967 gefertig. Neben Papiersternen für Innenräume werden heute auch Kunsstoffsterne für den Außenbereich produziert

Der Papier-Adventskalender zeigt eine winterliche Dorfszene. Im Zentrum steht ein bäuerliches Fachwerkhaus. Im Vordergrund ist ein Kind zu sehen, das drei Lämmchen füttert. Ein weiteres Kind trägt weihnachtlich geschmückte Tannenzweige und zieht einen mit Geschenken beladenen Handwagen hinter sich her. Ein Weihnachtsmann beobachtet die Szene im Vorübergehen. Das dargestellte illustriert eine kurze Weihnachtsgeschichte über Carl und Carola, die auf der Rückseite des Kalenders abegdruckt ist. Hinter den Türchen des Adventskalenders finden sich kleine Bilder und Piktogramme zu verschiedenen weihnachtlichen Themen, vordergründig von Dekoration und Süßwaren. Das vollständige Fehlen von christlichen Motiven ist kein Zufall und bezeugt die offizielle Linie der DDR-Führung in Bezug auf religiöse, speziell christliche Themen. Obgleich seit 1978 auch christliche Motive eine Durckfreigabe bekommen konnten, dominierten weiterhin Erzeugnisse ohne konkreten christlichen Bezug.

Der Gabenteller in Form eines 16-strahligen Sternes zeigt eine Szene aus dem Märchen Hänsel und Gretel. Die beiden Kinder treffen erstmals auf die Hexe, die sie in ihr Hexenhaus locken wird. Unten rechts im zentralen Bildfeld findet sich die Künstlersignatur "Gebert".

Der Pappteller aus der Produktion des VEB Pappen- und Papierverarbeitungswerk Luckenwalde zeigt 7 verschiedene Märchen. Im größeren sechseckig angelegten Mittelfeld ist eine Szene aus Frau Holle zu sehen. Darum sind sieben kleinere kreisförmige Bildfelder angeordnet, in denen sich Darstellungen der Märchen "Froschkönig", "Die goldene Gans", "Sterntaler", "Dornröschen", "Der süße Brei" und "Sieben Raben" finden. Die Illsutrationen stammen von Gerd Gebert.

Der Gabenteller zeigt eine Weihnachtsmarktszene. Ein Weihnachtsmann steht vor einem festlich geschmückten Baum und verteilt Geschenke an Kinder. Im Hintergrund ragt der Marktturm von Luckenwalde auf. Die Illustration des im VEB Pappen- und Papierverarbeitungswerk Luckenwalde hergestellten Tellers stammt von Gerd Gebert. Ein Signatur unten links verweist auf den Grafiker.

Der Pappteller zeigt drei musizierende Knaben, einen Schlagzeuger, einen Gitarristen und einen Trompeter, gerahmt und ergänzt durch weihnachtliche Motive. Die Illustration stammt aus dem breiten Repertoire des Luckenwalder Grafikers Gerd Gebert. Durch die Kombination unverfänglicher Themen wie etwa einer Musikkapelle mit weihnachtlichen Motiven konnte trotz des ideologisch verordneten Verzichts auf christliche Symbolik ein breites Bildrepertoire für die beliebten Weihnatsteller geschaffen werden.

Um ein kreisrundes gelbes Mitteldfeld mit weißen Sternen sind, abgesetzt durch ein grünes Band, im Wechsel Schneemänner und Blüten des Weihnachtssterns angeordnet. Illustriert wurde der im VEB Pappen- und Papierverarbeitungswerk Luckenwalde hergestellte Teller von Gerd Gebert.

Das zentrale Bildfeld des Tellers zeigt Waldtiere, die sich in einer Winterlandschaft an Geschenken erfreuen, die der sich im Hintergrund von der Szene entfernende Weihnachtsmann verloren hat. Ein weiteres Geschenk rutscht gerade aus dem Sack des Geschenkebringers. Durch zwei konzentrische weiße Streifen abgesetzt, zeigt der Rand im Wechsel weihnachtliches Gebäck und Waldtiere. Die Illustration stammt von Gerd Gebert.

Von kreisförmig angeordneten Glocken und Tannenzweigen umgeben, zeigt die Mitte des Papptellers einen Weihnachtsmann. Das Motiv weist deutliche stilistische Unterschiede zu jenen auf, die von Gerd Gebert geschaffen wurden. Eine Produktion im VEB Pappen- und Papierverarbeitungswerk Luckenwalde ist dennoch anzunehmen, da Maße und Verarbeitung identisch mit gesichert Luckenwalder Stücken sind.