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Museum Niesky Johann-Raschke-Haus Haus- und Museumsgeschichte

Haus- und Museumsgeschichte

Diese Objektgruppe beinhaltet sämtliche Objekte und Dokumente, die im Zusammenhang mit der Haus- und Museumsgeschichte stehen. Das heißt zum einen, es sind Gegenstände oder Schriftstücke vorhanden, die beispielsweise den (inneren) Aufbau des Hauses dokumentieren, zum anderen gibt es dergleichen, welche die wechselvolle Geschichte des Museum Niesky als Institution darstellen.

[ 9 Objekte ]

Konstruktionsmodell des Johann-Raschke-Hauses

Dieses Konstruktionsmodell des Johann-Raschke-Hauses, des ältesten Hauses von Niesky, ist ein Beispiel für ein Umgebindehaus (das Original wurde 1742 erbaut). Die Umgebindebauweise ist eine typische Volksbauweise der Region im Dreiländereck Deutschland, Tschechien und Polen. Sie vereint den holzsparenden Fachwerkbau mit den Vorzügen der traditionellen Blockbauweise. Über die dem Gebäude vorgelagerten Ständer (Umgebinde) werden alle Lasten von Obergeschoss und Dach direkt auf das Fundament abgeleitet. Die Blockstube, die der Hausweberei ein ausgeglichenes Klima bot, existiert als völlig eigener Baukörper im Haus.

Tapetenreste von 1873

Diese Objekt besteht aus zwei Teilen. Beide wurden bei der Renovierung des Johann-Raschke-Hauses Anfang der 1990er Jahre geborgen. Es sind zusammengeklebte Zeitungsreste, die als Untergrund für Tapeten verwendet wurden. Bei einem Objektteil kann man erkennen, dass es sich um eine Zeitungsausgabe vom 29. Juni 1873 handelt. Da die Ausgabe zum Teil zerstört oder überklebt ist, kann man den genauen Titel nicht vollständig lesen. Vermutlich handelt es sich um die "Norddeutsche Allgemeine Zeitung". Bei dem zweiten Stück sieht man wesentlich weniger von der Zeitung, aber dafür mehr von der Tapete. Hier kann man erkennen, dass diese ein Blumenmuster aufgedruckt hatte.

Lehmwickel (Johann-Raschke-Haus)

Dieser Lehmwickel wurde bei der Sanierung des Johann-Raschke-Hauses in den 1980er-Jahren in der Zwischendecke geborgen. Solche Lehmwickel dienten als Füllmaterial der Deckenbalkenzwischenräume. Als Lehmwickel bezeichnet man die sogenannten Staken, Stakhölzer oder Stickhölzer, die mit in Lehmschlamm getränktem langen Stroh umwickelt wurden.

Dachziegel - Handstrich

Dieser Dachziegel wurde bei der Sanierung des Johann-Raschke-Hauses in den 1980er-Jahren geborgen. Es handelt sich hierbei um einen sogenannten Handstrich-Dachziegel. Das heißt, bei der Herstellung wurde Lehm (Ton) von Hand in die Holzform geschlagen, nachgedrückt und die die überstehenden Ränder mit Draht abgestrichen. Dies prägte den Begriff Handstrichziegel.

Handgeschmiedete Nägel, verschiedene Größen

Diese fünfzehn Nägel wurden bei der Sanierung des Johann-Raschke-Hauses in den 1980er-Jahren geborgen. Sie bestehen aus Eisen und haben unterschiedliche Größen, da ihr Verwendungszweck auch unterschiedlich gewesen ist. Sie stammen vermutlich aus der Bauzeit des Hauses.

Eingangstafel "Museum zu Niesky"

Diese Tafel war die Eingangstafel des ersten Museums von Niesky. Sie gibt Auskunft über die Ausstellungsthemen, Öffnungszeiten und Eintrittspreise. Das Museum hat seinen Ursprung im Naturalienkabinett der Brüdergemeine in Barby und kam 1809 gemeinsam mit dem Umzug des Theologischen Seminars von Barby nach Niesky. 1810 wurde es in einem separaten Gebäude an der Muskauer Straße in Niesky wieder eröffnet. Die Sammlungen dienten weiterhin als Lehrmaterial für den Unterricht an den diversen brüderischen Lehranstalten in Niesky, wurde aber auch für die Bevölkerung geöffnet. Damit war es eines der ersten öffentlichen Museen in der Oberlausitz. Durch die Verlegung in das abgelegene Niesky verlor die Sammlung allerdings ihre Ausstrahlung und geriet allmählich in Vergessenheit. Der Bestand vergrößerte sich nicht großartig, trotz einiger Neuzugänge, da verdorbene und unbrauchbar gewordene Tier- und Pflanzenpräparate aussortiert wurden. Als 1878 in Herrnhut das Völkerkundemuseum gegründet wurde, wurden zahlreiche, vor allem ethnografische Objekte diesem Museum geschenkt. In dieser Zeit erfolgte auch die Umbenennung in „Museum Niesky“.

"Erstes Haus Niesky´s"

Diese Tafel hing vermutlich im Hausflur des heutigen Johann-Raschke-Hauses, welches das Museum Niesky und die Touristinformation beherbergt. Die Inschrift lautet: "Erstes Haus Niesky's, zu welchem am 8. August 1742 Vorsteher Raschke den Grundstein legte und welches er am 28. Nov. 1742 bezog." Damit weist es gleichzeitig auf die Gründung Nieskys hin, die mit der Grundsteinlegung des ersten Hauses erfolgte.

Raschkehaus, groß

Das Ölgemälde vom Raschkehaus zeigt das Gebäude in verputztem Zustand. Das Umgebinde, wie es ursprünglich gebaut und man es heute kennt, verschwand bereits im Jahre 1799 im Zuge einer Platz-Neugestaltung infolge des damaligen Zeitgeschmacks. Das gesamte Ensemble, welches herbstlich gestaltet ist, befindet sich in einem dunklen Rahmen. Die Malerin Lydia Therese Reichel (1893-1969) ist gebürtige Nieskyerin und hat zahlreiche Bilder von der Region angefertigt.

Raschkehaus, klein

Das Ölgemälde vom Raschkehaus zeigt das Gebäude in verputztem Zustand. Das Umgebinde, wie es ursprünglich gebaut und man es heute kennt, verschwand bereits im Jahre 1799 im Zuge einer Platz-Neugestaltung infolge des damaligen Zeitgeschmacks. Das gesamte Ensemble ist herbstlich gestaltet. Die Malerin Lydia Therese Reichel (1893-1969) ist gebürtige Nieskyerin und hat zahlreiche Bilder von der Region angefertigt.

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