Die Römer trugen dazu bei, dass sich die Kunst der Glasherstellung weit verbreitete. Durch Eroberungen, Handelsgeist und eine gute Infrastruktur konnten Herstellung und Handel mit Glaswaren in ganz Westeuropa und dem Mittelmeerraum aufblühen. Auch nach dem Untergang des Römischen Reiches, unter fränkischer Herrschaft, war gläsernes Gerät hochgeschätzt. In den ehemals römischen Zentren des Rheinlandes wurde weiterhin Gebrauchsglas produziert. Zwar gingen technische Kenntnisse für die Herstellung luxuriöser Gläser allmählich verloren, dennoch wurden einzelne antike Gefäßtypen beibehalten und modifiziert. Dazu zählt beispielsweise der fußlose Sturzbecher, den es in zahlreichen Formvarianten gibt. Er trägt den fränkischen Trinksitten Rechnung und kann gefüllt nur in der Hand oder in einem speziellen Gestell gehalten werden. Gebräuchlich aber war es, den Inhalt in einem Zug zu trinken und den leeren Becher gestürzt abzustellen. Ob dies nur eine willkommene Gelegenheit war, den Inhalt schnell zu sich zu nehmen oder – wie auch vermutet – einer vermeintlichen oder realen Gefahr der Vergiftung zuvorzukommen, ist nicht überliefert...Herkunft: fränkisch....Schenkung von Ungenannt, 1946.