Die beiden im Kreuz-Stern-Verband gelegten Fliesen (dazu gehört: Kreuzfliese, Inv.Nr. 1907.843 c) entstanden bereits in ilchanidischer Zeit und gehören zur sogenannten Ladschwardina-Ware. Der Name ist abgeleitet von „Ladschward“, dem persischen Wort für Lapislazuli. Diese sehr aufwendige Technik mit aufgebrachtem Blattgold aus dem 13./14. Jahrhundert wurde 1300 von dem aus einer Kaschaner Keramikerfamilie stammenden Abu’l Qasim in einer Abhandlung beschrieben. Auf der Sternfliese sehen wir, in leichtem Relief gestaltet, ein Pflanzengebilde mit Lotosblüten aus einem durch Linien angedeuteten Grund wachsen. Zarte weiße Spiralranken bedecken den Fond. Das Gold ist hier stark abgerieben. Seit Mitte des 13. Jahrhunderts erfuhren Kunst und Kultur nach einer großen Welle der Zerstörung umfangreiche Förderung durch die Nachfolger Dschingis Chans, die im Iran das Reich der Ilchaniden gegründet hatten. In der Kunst wurden die seldschukischen Traditionen fortgeführt und durch neue Motive und Formen aus Ostasien bereichert. Lotos, Päonie, Wolkenband, Drache und Phönix wurden jetzt in die islamische Kunst integriert, und es setzte sich eine stärker am Naturvorbild orientierte Malweise durch. (Text bearbeitet und gekürzt nach: Reingard Neumann)....Wohl Schenkung aus der Sammlung Ph. Walter Schulz, Berlin, vermutlich 1900.