Dieser zierliche Rokoko-Ofen mit unbekannter Herkunft ziert eine Muschelkonche des Ankleidegemachs der herzoglichen Beletage. Er besteht aus einem Kaminaufsatz weiß-glasierter Fayencen, einem gusseisernen Feuerungskasten und vier hölzernen Füßen (Rekonstruktion aus Buche). Ursprünglich war er ein Hinterladerofen, der aus dem Nachbarzimmer mit Hausbrand beheizt wurde. Diese Betriebsart entwickelte sich ab dem 15. Jahrhundert, um den beheizten Wohnraum möglichst rauchfrei zu halten. ..Die Keramikteile sind üppig und leicht assymmetrisch mit Rocaillen, Rosenblüten- und Blattwerk verziert. Zwei Nischen bieten optimalen Platz zum Abstellen und Warmhalten von Getränken...Der Feuerungskasten aus Eisengussplatten ist nicht Original. Bei der Restaurierung fanden jedoch historische Ofenplatten aus dem Museumsbestand Verwendung. Eine Ofenplatte zeigt eine bürgerliche Szene, die offenbar einen Vertragsabschluss darstellt. Zwei Menschen, die sich symbolisch die Hände reichen. Darüber befindet sich eine Inschrift „Treu und Schweigsam“. Eine Ofenplatte trägt das Herstellungsdatum von 1779. Generell erfreuten sich die gusseisernen und leistungsfähigeren Kastenöfen ab Ende des 15. Jahrhunderts wachsender Beliebtheit.