Der Heilige Georg gehört zu einem Zyklus von fünf Heiligenfiguren (Rochus, Sebastian, Georg, Christophorus und eine Papstfigur), die 1921 auf dem Dachboden der Irfersgrüner Kirche entdeckt wurden. Der Heilige Georg gehörte zum Heer Kaiser Diokletians. Er musste wegen seines christlichen Glaubens mehrere Martyrien ertragen, bevor er im Jahr 303 durch Enthauptung starb. Schon früh wurde seine Person mit einer Drachenkampflegende in Verbindung gebracht, die dem Heiligen besonders durch die Verbreitung der Legenda Aurea im 13. Jahrhundert zu volkstümlicher Beliebtheit verhalf. Der Sage nach zog Georg in den Kampf mit einem Drachen, der die durch ein Los auserwählte Königstochter verschlingen wollte. Er besiegte den Lindwurm durch das Kreuzzeichen und durchbohrte ihn mit seiner Lanze. Der König ließ daraufhin sich und sein Volk taufen. Als Sieger über das Böse gefeiert, in übertragenem Sinne als Bezwinger der Heiden durch die Christen, wird Georg im Mittelalter fast immer mit seinem Attribut, dem Drachen, gezeigt. Der Bildschnitzer Leonhard Beyer, genannt Herrgott, führte bis zur Reformation eine auftragsstarke Werkstatt in Zwickau. Zahlreiche seiner Arbeiten haben sich in unserer Region erhalten. Herrgotts Schaffen ist durch eine derbe, »knorrige« Handschrift gekennzeichnet und zeigt Einflüsse spätgotischer Meister wie Hans Witten und Peter Breuer. ....Die Altarfiguren aus Irfersgrün sind charaktervolle Werke, die sehr detailgetreu und lebensecht bemalt (gefasst) sind. Vom ursprünglichen Aussehen des Altars haben sich keine Berichte oder Ansichten erhalten. Doch im Museum kann der ursprüngliche Altarzusammenhang rekonstruiert werden, vorausgesetzt der Zyklus ist mit den fünf männlichen Heiligen vollständig: Im Zentrum des Schreins war demnach nicht wie damals üblich eine Marienfigur aufgestellt, sondern der Heilige Papst – eine Besonderheit der kleinen Irfersgrüner Dorfkirche! Rechts und links der Mittelfigur befanden sich Rochus und Sebastian sowie in den Altarflügeln