Das vierseitige Gefäß mit dem geraden und dünnen Hals ohne Abschluss lässt vermuten, dass es früher einmal einen Deckel trug. Da die Deckel von Vorratsgefäßen mit Stoffen abgedeckt und mit Schnüren festgebunden wurden, könnten die gekehlten Ecken zur Führung der Verschnürung gedient haben. An zwei gegenüberliegenden Seiten sind Tierköpfe mit Ringen im Maul aufmodelliert; die anderen Seiten ziert ein eingraviertes Hanfblattmuster, das mit weißer Engobe ausgelegt ist. Das Gefäß ist nach dem Vorbild der koreanischen Buncheong-Ware des 15. und 16. Jahrhunderts gefertigt. In Japan wurde die als "mishima" oder "hakudo-zôgan" bezeichnete Technik während der Edo-Zeit vor allem in den privaten Werkstätten (minyô) in Karatsu auf Kyûshû weitergegeben. (Text: Anne-Katrin Ehrt)....Erworben vermutlich in den 1870er Jahren.