Diese Seidengewebe gehörten zur Umrandung einer großen Decke mit gesticktem Mittelfeld und wurden zur ursprünglichen Gewebebahn wieder zusammengefügt. Auf dem ehemals goldenen Grund stehen junge Frauen in elegant geschwungener Haltung mit Rosenwasserflaschen im Arm. Zwischen den Figuren wachsen ebenfalls geschwungene Blütenpflanzen aus einer kleinen Bodenerhebung. Der Dekor ist in horizontalen Reihen versetzt angeordnet, die Blickrichtung der Frauen wechselt von Reihe zu Reihe und die Farbverteilung der Gewänder wird nach jeder vierten Reihe wiederholt. Vorlagen für diese Gewebe stammten häufig aus der Miniaturmalerei dieser Zeit. Besonders interessant ist der diademartige Kopfputz mit Feder, an dem ein langes Tuch befestigt ist, das den Rücken hinunterfällt und elegant gerafft wird. Diese Kopfbedeckung existierte ab etwa 1620 und definiert so die Entstehungszeit des Gewebes. (Text gekürzt nach: Babette Küster)....Ankauf 1927. Ehemals Sammlung Saposchnikoff, Moskau.