museum-digitalsachsen
STRG + Y
de

Funktionalismus

In Architektur und Design versteht man unter Funktionalismus das Zurücktreten rein ästhetischer Gestaltungsprinzipien hinter den die Form bestimmenden Verwendungszweck des Gebäudes oder des Geräts. Daher stammt der berühmte Ausspruch „Form follows function“ („die Funktion bestimmt die Form“) von Louis Sullivan, der der populären Auffassung entsprang, eine zeitgemäße Schönheit in Architektur und Design ergebe sich bereits aus deren Funktionalität.

Schönheit war im vorindustriellen Zeitalter eng mit Zweckzusammenhängen der Gesellschaft verwoben, z. B. mit sakralen, aber auch profanen Zwecken. Mit der industriellen Produktion emanzipierte sich die Kunst aus Zweckzusammenhängen, wie sich umgekehrt die Nützlichkeit von der Schönheit emanzipiert. Beim industriell gefertigten Gebrauchsgegenstand wird Schönheit damit zu einem bloßen „ästhetischen Überschuss“. Darauf reagiert der gestalterische Funktionalismus, der die Ästhetik der Funktion gegen die illusionistische Dekoration sichtbar machen will, Der Funktionsbegriff war allerdings nach Andreas Dorschel von Anfang an mehrdeutig: „Funktion kann sowohl praktische Funktion bzw. Zweck als auch technische Funktionsweise bzw. Produktionsweise meinen“. Die Anfänge des Funktionalismus in Design und Architektur reichen zu den ästhetischen Theoretikern des 19. Jahrhunderts zurück (Lotze, Semper, Greenough), werden in Deutschland jedoch erst mit der Gründung des Deutschen Werkbundes im Jahr 1907 unter den Schlagworten Sachlichkeit und Zweckform in den Rang einer künstlerisch ernstzunehmenden Gestaltungsweise erhoben.

Objekte und Visualisierungen

Beziehungen zu Objekten

SideboardWeinkanneSogenannter TypenarmlehnstuhlStehleuchte (Modell M 11)Schwerer TypenklubsesselTypenküche
Objekte zeigen

[Stand der Information: ]