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Adam-Ries-Museum Rechenhilfsmittel und Rechentechnik

Rechenhilfsmittel und Rechentechnik

Über die Sammlung

Die Sammlung enthält Rechenhilfsmittel (u. a. verschiedene Abaki, Napierstäbchen, Rechenpfennige) sowie mechanische Rechenmaschinen, letztere vorwiegend aus Sachsen.

Das älteste bekannte Rechenhilfsmittel, wohl schon seit Jahrtausenden in unterschiedlichen Formen gebräuchlich, ist der Abakus. Wo sein genauer Ursprung liegt, lässt sich schwer feststellen.
Die Salaminischen Tafeln (ca. 300 v. Chr.) im Nationalmuseum von Athen gelten neben dem römischen Abakus als das älteste erhaltene Rechenbrett. Weitere bekannte Formen sind das chinesische Suan Pan, der japanische Soroban sowie der russische Stschjoty, welche noch heute in den entsprechenden Ländern benutzt werden.
In Zentraleuropa wird der Abakus mit seinen 10 Kugeln nicht mehr verwendet; findet aber vereinzelt noch in Schulen oder als Spielzeug seinen Einsatz.

Mit dem Rechnen auf den Linien setzte eine gewisse „geregelte“ Abfolge des Rechnens ein. In den Büchern von Adam Ries ist derartiges klar und logisch dargestellt. Symbole für mathematische Operationen – z. B. plus (+), minus (-) und (=) Gleichheitszeichen – waren zunächst nicht erforderlich; sie erschienen jedoch mit der Einführung des schriftlichen Rechnens und der Zuwendung zum Dezimalsystem. Die „Deutsche Coß“ zeigte schließlich Möglichkeiten auf, Sachverhalte zu analysieren und Algorithmen zu entwickeln, Gleichungen zu lösen, um Rechnungen schneller und „geregelter“ ausführen zu können. So findet man z. B. in den mathematischen Werken von John Napier, Jost Bürgi und Henry Briggs erste Abhandlungen zu den Logarithmen.
Als „intelligente“ Rechenhilfsmittel gelten die von Napier 1617 entwickelten Rechenstäbe (Napier’sche Stäbchen) zur Erleichterung der Grundrechenarten. Sie bildeten auch die Grundlage für die 1623 von Wilhelm Schickard konstruierte Maschine zum Rechnen, da es damit erstmals gelang, formalisierbare geistige Operationen durch technische Lösungen zu substituieren.
In den folgenden Jahrhunderten haben derartige Ideen besonders bei den klugen Köpfen der Sachsen ihre Meister gefunden.

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