Über die Sammlung
Bei der Sanierung des Museums wurden 1992 unter den Dielen im Obergeschoss knapp 100 Fragmente von Hand- und Druckschriften des 18. und 19. Jahrhunderts gefunden. Die Mehrzahl der Blätter sind als Reste von Schulheften und -büchern anzusprechen. Sie enthalten Schreib- und Rechenübungen, altsprachliche Texte und Grammatikregeln. Ca. 20 Fragmente befassen sich mit Kirche und Gottesdienst, Bibel- und Kantatentexten. Weitere Schriftstücke betreffen amtliche und persönliche Angelegenheiten. Der ungewöhnliche Fundkomplex erlaubt einen direkten Einblick in den Betrieb der Stadtschule zwischen 1746 (Neuaufbau nach Stadtbrand) und 1840 (Umzug in neue Knabenschule). Mehrere Schriftstücke und Namen verweisen in die Zeit, als Karl Preusker mit Stadtbibliothek und Sonntagsschule zwei Bildungseinrichtungen begründete, die weit über Großenhain hinauswirkten. Die 1828 im Obergeschoss eröffnete Bibliothek gilt als erste öffentliche Bibliothek Deutschlands. (Abbildung: G. Schuberth, Chronik der Stadt Großenhain 1887-1892)