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Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH, Schloss Moritzburg Näh- und Stickutensilien

Näh- und Stickutensilien

Über die Sammlung

Moritzburg liegt in einer von Menschenhand geschaffenen und doch natürlich wirkenden Kulturlandschaft nordwestlich von Dresden. Das Schloss Moritzburg gliedert sich in ein Ensemble aus Wäldern, Teichen, Gärten sowie kleineren und größeren Bauwerken ein, in dem sich Natur und Kultur zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk vereinen. Ein besonderes Bauwerk mit seiner Ausstattung ist das in Sichtachse zum Schloss geschaffene Fasanenschlösschen.
Aufgrund der tiefgründigen Erforschung der verschiedenen Technologien der Tapetenherstellung des Fasanenschlösschens in Moritzburg, beschloss man diesem Thema eine umfassendere Vorstellung zu widmen. Unter Strohtapeten beherbergte das im chinoisen Stil angelegte Schlösschen auch Feder- sowie Stickereitapeten, wobei letzteres den Anschub für diese Sammlung gab. Sie vereint die exquisitesten Sammlerstücke der Näh- und Stickutensilien des 18. und 19. Jahrhunderts.
Es werden die englischen Zeitalter des Georgianischen (1714 – 1837), Viktorianischen (1837 – 1901) und Edwardianischen (1901 – 1914) Stils beleuchtet, in die die Handwerkszeuge in der Literatur eingereiht werden. Vor allem das englische und französische Handwerk sind hier die maßgeblichen Wegbereiter. Aus deren Provenienz stammt der Großteil der von Antiquitätenhändlern angekauften Objekte, da sich in Deutschland viele dieser Schmuckstücke nicht erhalten haben und deshalb sehr selten geworden sind.
In etwas mehr als über hundert Objekten finden sich von fein detailliert gearbeiteten Handarbeitswerkzeugen wie verschiedene Nadelarten, Hilfswerkzeugen oder kleinen Nähsets, über verschiedene Mustertücher und Vorlagenbücher, auch bereits fertige Produkte wie Brieftaschen und Geldsäckchen oder Stickbilder in Rahmen. Vor allem vertreten sind die Materialien Elfenbein und Perlmutt. Aber auch ein paar seltene Strohobjekte finden sich in der Sammlung.
Die Handarbeitsutensilien geben Aufschluss über die im 18. bzw. 19. Jahrhundert favorisierten Tätigkeiten wie z.B. das „netting“ (zu Deutsch „Netzen), das „knotting“ (zu Deutsch „Knoten“) oder das Tamburieren. Diese zeigen sich zudem in angewandter Form in den gefertigten Exemplaren.
Unter der Thematisierung der Bau- und Restaurierungsgeschichte des Fasanenschlösschens, soll diese Sammlung der Näh- und Stickutensilien künftig in die Ausstellungsräume des Hofküchengebäudes neben dem Schlösschen einziehen.

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