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Kreismuseum Grimma Gemäldesammlung

Gemäldesammlung

Über die Sammlung

Den Grundstock der Gemäldesammlung legte der Geschichts- und Altertumsverein zu Grimma in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Gesammelt wurde alles, was mit der Geschichte Sachsens und der Stadt Grimma in Verbindung stand. Zum ersteren Sammlungsschwerpunkt gehörten vor allem Porträts der sächsischen Kurfürsten. Für den 2. Sammlungsschwerpunkt erhielt das Museum schon bald nach seiner Gründung einige Bilder von der Stadtverwaltung geschenkt. Sie befanden sich ehemals im Grimmaer Rathaus und sollten nun die stadtgeschichtliche Ausstellung im Museum bereichern. Weitere Bilder kamen als Schenkung ins Museum bzw. wurden sie vom Geschichts- und Altertumsverein und den nachfolgenden Museumsleitern angekauft.

Zwei Maler sind mit ihren Werken besonders oft vertreten: Walter Artus und Friedrich Schmitz-Bellinger.

Walter Artus wurde am 17.12.1873 in Leipzig geboren, wo er seine Kindheit verbrachte. Seine Leidenschaft für die Kunst beeinflusste seine Berufswahl. Er begann in Leipzig eine Ausbildung als Lithograf. Um seine malerischen Fähigkeiten weiter zu verbessern, besuchte er neben der Leipziger Akademie für Grafik und Buchkunst und der Münchener Akademie auch verschiedene Zeichenkurse. 1914 kam Artus dienstverpflichtet als technischer Zeichner nach Grimma, um in der Maschinenbau AG Grimma-Golzern zu arbeiten.
Walter Artus wandte sich erst später als freischaffender Kunstmaler seiner eigentlichen Leidenschaft zu. Die Stadt Grimma wurde zu seiner neuen Wahlheimat und die Landschaft des Muldentals ein Hauptthema seines bildnerischen Schaffens. Er zeichnete mit sehr viel Liebe zum Detail freundliche Ansichten von Gasthöfen, Herbergen und Bauerngütern sowie Schützenscheiben für die verschiedenen Schützengesellschaften der Region. Artus bereiste fast jährlich die Alpen, um dort zu malen. Das Museum besitzt auch eine Anzahl an Gemälden aus dieser Region.
1921 gründete sich in Grimma die Arbeitsgemeinschaft „Zeichnen und Malen“, der neben Artus unter anderem auch die Maler Hans Günther, Heinrich Semm, Kurt Ficker und Kurt Pönisch angehörten. Diese Maler sind ebenfalls in der Museumssammlung mit einigen Werken vertreten.
Am 16. April 1945 starb Walter Artus in seinem Haus am Pulverturm an den Folgen einer Schussverletzung.

Friedrich Schmitz-Bellinger wurde am 24. März 1891 in Lüttinghausen geboren. Nach seiner Lehre wurde Friedrich Schmitz-Bellinger kaufmännischer Angestellter bei der Firma Gebr. Frank in Leipzig. 1924 gab er seinen Beruf auf, um künstlerisch arbeiten zu können. Ab 1927 waren seine Werke in Ausstellungen u.a. in Breslau und Hannover zu finden. Er pflegte regen Kontakt mit den Malern Alfred Frank, Hanns Rossmanit, Herbert Hauwede und dem Bildhauer Walter Zimmermann.
Nach 1936 galten seine Arbeiten als "entartete Kunst". Ihm wurde Ausstellungsverbot auferlegt und mit der Einweisung ins KZ oder in eine Irrenanstalt gedroht.
Ab 1942 durfte er einige seiner Bilder wieder veröffentlichen.
1944 übersiedelte Schmitz-Bellinger nach Grimma. Später zog er mit seiner Frau nach Waldsteinberg, wo er den Maler Gerhard Stengel kennenlernte. Schmitz-Bellinger starb am 24. Januar 1947 in Leipzig.
Der Grimmaer Rechtsanwalt Rudolf Schiff förderte den mittellosen Künstler und erwarb auch einige Bilder von ihm. In den 70er Jahren schenkte Rudolf Schiff den Großteil seiner Sammlung dem Kreismuseum Grimma.

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