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Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH, Barockgarten Großsedlitz Barocke Skulpturen Großsedlitz [BAR_IN_000045]
Asien (Original) (SBG gGmbH CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: SBG gGmbH / Lieberknecht, Werner (CC BY-NC-SA)
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Asien (Original)

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Beschreibung

Eine reife Frau mit exotischem Kopfschmuck, zahlreichen Attributen und Gewand zeigt die Personifikation des Erdteils Asien. Das dünne, von feinen Falten geformte Untergewand wird von einem Mantel mit Zierkante ergänzt, dessen Innenseite ein aufwendiges Muster zeigt. Während die Oberkante des Unterkleides die linke Brust freilässt ist der Mantel mit einer kunstvoll geformten Kette über der Brust gebunden. Verzierte Bänder raffen das Untergewand unter der Brust und um die Hüfte. Der rechts zu ihren Füßen liegende, turbanähnlich behütete Putto stützt sich mit dem rechten Arm auf einer kleinen Truhe auf und stemmt mit dem erhobenen linken Arm ein Räucherfass, aus dem Qualm aufsteigt, nach oben. Neben ihm steht noch ein Pfeilköcher. Der schwere große Faltenbausch des Mantels wird rechts von dem angewinkelten Arm und der Hand der weiblichen Figur gehalten und zusammengerafft. In der Hand des vor der Brust angewinkelten linken Armes hält sie spezifische Reichtümer des Erdteils, wie Schriftrollen, Zimtrinde, Blumen und Blätter. Der leicht nach rechts geneigte Kopf ist mit einer Kopfbedeckung aus Elementen des Turbans und eines Mongolenhutes, die zusätzlich mit Blüten umwunden ist und aus deren oberer Öffnung ein Schleier über den Rücken bis zur Taille herunterhängt, bedeckt. Das gelöste wellige Haar hängt in breiten Strähnen über die Schulter und den Rücken hinunter. Das Gesicht ist rundlich mit gerader Stirn-Nasen-Partie und geschwungenen Lippen geformt. Die Figur wurde 1996 letztmalig restauriert und steht immer noch als Original im Park. Im Vergleich mit älteren Fotoaufnahmen, z. B. vom Anfang des 20. Jahrhunderts fallen die Ergänzungen beispielweise im Bereich des Kopfes auf.
Asien wird in Großsedlitz nicht nur mit den gängigen Attributen, wie Turban und Räucherfass gezeigt sondern erfährt diesbezüglich noch eine Erweiterung. Schriftrollen verweisen auf die jahrtausendalte Geschichte und Gelehrsamkeit, Zimtrollen, Blüten und Blätter stehen als Attribute für die von dort exportierten, sehr beliebten exotischen Gewürze. Die kleine Truhe verweist auf den Export der in Europa beliebten Exotika und der Blumen- und Blätterkranz um die turbanähnliche Kopfbedeckung der Skulptur kann als Hinweis auf den Überfluss und den Reichtum des Kontinents betrachtet werden. Der kleine turbanbehelmte Putto ist mit einem Pfeilköcher ausgestattet, der wiederum für die kriegerische Mentalität der in Asien beheimateten Reitervölker steht. Die Skulptur steht im Barockgarten Großsedlitz, im oberen Teil der Waldkaskade, gemeinsam mit den anderen Allegorien der Erdteile Europa, Asien und Amerika. Von diesem südlichen Standort im Park kann der Besucher durch die Sichtachse in die Ferne blicken, (Gartengrundriss, Nr. 25).
Zunächst als Landsitz erbaut, kam das Areal 1723 in den Besitz August des Starken. Er ließ es zu einer bedeutenden Anlage nach Versailler Vorbild mit terrassenartiger Struktur, Parterres, Orangerien und Wasserspielen ausbauen und feierte hier große Feste. Zerstört, verfallen und seit 1992 behutsam restauriert ist sie heute wieder als Gartenanlage erlebbar.

Material/Technik

Cottaer Sandstein, fein

Maße

H x B x T in cm: 215 x 100 x 63

Literatur

Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH, Barockgarten Großsedlitz

Objekt aus: Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH, Barockgarten Großsedlitz

Die Entstehung der barocken Gartenanlage einschließlich Schloss „Friedrichsburg“ zwischen 1719 und 1732 ist Entwürfen der Architekten Matthäus Daniel...

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