Im Historismus war die Nachbildung von Werken vergangener Epochen gängige Praxis. Manchmal bleibt es bei Annäherungen, manchmal aber sind die kunstgewerblichen Erzeugnisse kaum von den Originalen zu unterscheiden. Zahlreiche Firmen waren auf die Nachbildung historischer Artefakte spezialisiert. So auch die Leipziger Firma von Louis Scheele, die bekannt für die Anfertigung von sakralem Gerät war und sich auf die Herstellung altertümlicher Arbeiten spezialisierte. Dieser Buchdeckel zeugt von der sensiblen Durchdringung des gotischen Stils, den Scheele gerade in seiner Anfangszeit noch stark pflegte, bevor er gegen 1900 zu einem eher freieren Stil tendierte.
Ankauf von Margarethe Scheele, Leipzig, 1918
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