Ovale gebauchte Form auf vier staffierten Tatzenfüßen mit Rocaillenansatz; der Rand zwölffach gebogt, Gefäß und Deckel gebuckelt; staffierte Asthenkel mit Blättern, Rocaillen und Blütenranken; als Griff auf dem gewölbten Deckel eine halbnackte Frauenfigur mit zwei aufgelegten bunten Blütenzweigen und einem Blumenkorb; auf Gefäß und Deckel je sechs Kartuschen mit Flachreliefdarstellungen in goldgehöhter Rocaillenrahmung, Musikinstrumente (Flöte und Gambe mit Notenblatt), Embleme der Astronomie (Fernrohr, Globus, Buch und Ölzweig) und Attribute des Militärs (Fackel, Trompete, Liktorenbündel und Lorbeerzweig) im Wechsel mit Bütenzweigen. Zwischen den Kartuschen und dem Deckel bzw. Lippenrand des Gefäßes Goldschuppen auf eisenrotem zu Orange-Braun tendierendem Grund; über dem Deckel und unter den Gefäßkartuschen „Indianische“ Blütenzweige in Eisenrot und Gold. Das Service mit „Preußisch-musikalischem Dessin“, aus dem die Terrine stammt, ist das letzte Rokokoservice Meissens und das schönste Geschirr-Ensemble, das Friedrich der Große in der Zeit des Siebenjährigen Krieges der Manufaktur in Auftrag gab. Nach dem Schwanenservice ist es das plastisch am reichsten ausgestattete Meissener Tafelservice, erreicht aber gegenüber der figürlichen Dominanz beim Schwanenservice eine größere Harmonie von Gefäßkörpern, plastischen Zierformen und farbigem Dekor.
Schwertermarke in Unterglasurblau
Ankauf von Herrmann Ball, Dresden, 1925
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