Das als Ekori (Plural: Omakori) bekannte Objekt war ein heiliger Bestandteil der vorkolonialen Kleidung der Ovaherero-Frauen. Es wurde als eine Art Kopfschmuck getragen. Der Strang bzw. die Eisenperlenschnüre sind schulterlange Verlängerungen des Ekori, die am Hinterkopf getragen wurden. Das Ekori wurde aus Eisenperlen und Tierhaut gefertigt, die in der Regel von namibischen Wildtieren stammte. In Hirtengemeinschaften wie den Ovaherero wurde auch die Haut von Haustieren verwendet. Das Ekori wurde so gestaltet, dass es in seinem Erscheinungsbild an die Hörner einer Kuh erinnerte und diese symbolisierte. Der Grund dafür ist, dass die Kuh in Hereroland als wichtigste Quelle des Wohlstandes und des Lebensunterhalts der Ovaherero von hoher wirtschaftlicher und spiritueller Bedeutung war. Allerdings hielten die Missionare im 19. Jahrhundert die Symbolik der Kuhhörner für teuflisch und lehnten sie ab. Das veranlasste die Menschen dazu, Omakori nicht mehr aus Tierhaut, sondern aus Stoff herzustellen. Daraus leitet sich auch die heutige Bezeichnung „Otjikaiva“ ab, was so viel bedeutet wie „Kopfschmuck aus Stoff“. Das Ekori wurde grundsätzlich von verheirateten Frauen getragen und durch ein mit Eisenperlen besetztes Kopfband zusammengehalten. Es stellte einen feierlichen Gegenstand für die Eheschließung dar: Bei der Hochzeit wurde die Braut von ihrer Mutter feierlich mit einem Ekori und einer Frauenhaube gekrönt. Das galt als Zeichen für ihren neuen Status: erwachsen und verheiratet. Das Ekori wurde als Teil der Kleidung der erwachsenen Frau über einer ledernen Frauenhaube getragen, wie sie unter den Inventarnummern V 15168 N 02 & V 15169 N 02 gezeigt wird.
Es ist davon auszugehen, dass der Sammler Ernst Bernhard Kandler dieses und sieben weitere Objekte aus Namibia mitbrachte, wo er sich ab 1895 (mit einigen Unterbrechungen) aufhielt.
Da er sich spätestens ab Februar 1904 wieder in Deutschland befand, muss er vorher an die Bekleidungs- und Schmuckstücke gelangt sein. Somit ist zumindest auszuschließen, dass die Objekte aus dem Vernichtungskrieg der Deutschen Kolonialmacht gegen die Herero stammen.
Die genauen Erwerbsumstände bleiben bisher (Bearbeitungsstand: 2023) ungeklärt. Die Objekte aus der Schenkung Ernst Bernhard Kandlers sind weiterhin als sensibel einzuordnen.