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Museum Burg Mylau Projekt "Provenienz und Geschichte der Ethnologischen Sammlung Mylau/Reichenbach 2022-2023" [V 15168 N 02] Archiv 2023-04-13 15:31:03 Vergleich

Haube (Kopfschmuck der Hererofrauen)

AltNeu
7Beschreibung7Beschreibung
8Bei diesem Objekt handelt es sich um eine Haube aus Tierhaut, die in der Regel von namibischen Wildtieren stammte. In Hirtengemeinschaften wie den Ovaherero wurde auch die Haut von Haustieren verwendet. Die Rolle auf der Vorderseite rahmte in der Art eines langen Kopfbands, das bis zu den Schultern hinabreichte, das Gesicht ein. Die Haube wurde zusammen mit dem Ekori getragen. Damit sollte das Erscheinungsbild der Afrikanerkuh heraufbeschworen werden, was die Ikonographie der Kuh in der Herero-Kultur (weiter) untermauert. Da die Entblößung des Kopfes für die Ovaherero in der präkolonialen und postkolonialen Zeit als Nacktheit galt, diente diese Haube dazu, (die) Nacktheit zu bedecken. Eine Ausnahme bildeten Zeremonien, rituelle Praktiken oder ereignisreiche Lebensabschnitte, in denen das Teil entrollt wurde, um die Frisur der Frauen zu enthüllen (Hendrickson, 1994). Diese lederne Frauenhaube wurde als Teil der Kleidung erwachsener Frauen unter dem Ekori (Inv.-Nr. V 15168 N 01 & V 15169 N 01) getragen und mit Beinschmuck kombiniert. 8Bei diesem Objekt handelt es sich um eine Haube aus Tierhaut, die in der Regel von namibischen Wildtieren stammte. In Hirtengemeinschaften wie den Ovaherero wurde auch die Haut von Haustieren verwendet. Die Rolle auf der Vorderseite rahmte in der Art eines langen Kopfbands, das bis zu den Schultern hinabreichte, das Gesicht ein. Die Haube wurde zusammen mit dem Ekori getragen. Damit sollte das Erscheinungsbild der Afrikanerkuh heraufbeschworen werden, was die Ikonographie der Kuh in der Herero-Kultur (weiter) untermauert. Da die Entblößung des Kopfes für die Ovaherero in der präkolonialen und postkolonialen Zeit als Nacktheit galt, diente diese Haube dazu, (die) Nacktheit zu bedecken. Eine Ausnahme bildeten Zeremonien, rituelle Praktiken oder ereignisreiche Lebensabschnitte, in denen das Teil entrollt wurde, um die Frisur der Frauen zu enthüllen (Hendrickson, 1994). Diese lederne Frauenhaube wurde als Teil der Kleidung erwachsener Frauen unter dem Ekori (Inv.-Nr. V 15168 N 01 & V 15169 N 01) getragen und mit Beinschmuck kombiniert.
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10Das Objekt wurde im Rahmen des Forschungsprojektes "Provenienz und Geschichte der Ethnologischen Sammlung Mylau/Reichenbach" erforscht. Das Forschungsprojekt (1.1.2022 bis 31.03.2023) wurde durch das Zentrum für Kulturgutverluste, Förderschwerpunkt "Koloniale Kontexte", die Landesstelle für Museumswesen Sachsen und den Kulturraum Vogtland-Zwickau gefördert.10Es ist davon auszugehen, dass der Sammler Ernst Bernhard Kandler dieses und sieben weitere Objekte aus Namibia mitbrachte, wo er sich ab 1895 (mit einigen Unterbrechungen) aufhielt.
11Da er sich spätestens ab Februar 1904 wieder in Deutschland befand, muss er vorher an die Bekleidungs- und Schmuckstücke gelangt sein. Somit ist zumindest auszuschließen, dass die Objekte aus dem Vernichtungskrieg der Deutschen Kolonialmacht gegen die Herero stammen.
12Die genauen Erwerbsumstände bleiben bisher (Bearbeitungsstand: 2023) ungeklärt. Die Objekte aus der Schenkung Ernst Bernhard Kandlers sind weiterhin als sensibel einzuordnen.
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12Material/Technik14Material/Technik
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56- [Beide Objekte gehören vermutlich zusammen zu einem Set.](https://sachsen.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=30419)58- [Beide Objekte gehören vermutlich zusammen zu einem Set.](https://sachsen.museum-digital.de/object/30419)
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66Stand der Information: 2023-04-13 15:31:0368Stand der Information: 2023-06-13 06:04:30
67[CC BY-NC-SA @ Museum Burg Mylau](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)69[CC BY-NC-SA @ Museum Burg Mylau](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Museum Burg Mylau

Objekt aus: Museum Burg Mylau

Die Burg Mylau im Nördlichen Vogtland gehört zu den eindrucksvollen mittelalterlichen Burganlagen Sachsens. Einst Adelssitz des Mittelalters und der...

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