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Museum Burg Mylau Projekt "Provenienz und Geschichte der Ethnologischen Sammlung Mylau/Reichenbach 2022-2023" [V 15169 N 01] Archiv 2022-11-09 18:46:40 Vergleich

Ekori (Kopfschmuck der Hererofrauen )

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1# Ekori (Kopfschmuck der Hererofrauen )1# Ekori (Kopfschmuck der Hererofrauen )
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3[Museum Burg Mylau](https://sachsen.museum-digital.de/institution/35)3[Museum Burg Mylau](https://sachsen.museum-digital.de/institution/35)
4Sammlung: [Afrika](https://sachsen.museum-digital.de/collection/384)4Sammlung: [Projekt "Provenienz und Geschichte der Ethnologischen Sammlung Mylau/Reichenbach 2022-2023"](https://sachsen.museum-digital.de/collection/694)
5Inventarnummer: V 15169 N 015Inventarnummer: V 15169 N 01
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7Beschreibung7Beschreibung
8Dieses als Ekori (Plural: Omakori) bekannte Objekt war ein heiliger Bestandteil der vorkolonialen Kleidung der Ovaherero-Frauen. Es wurde als eine Art Kopfschmuck getragen. Das Ekori wurde grundsätzlich von verheirateten Frauen getragen und durch ein mit Eisenperlen besetztes Kopfband zusammengehalten. Das Ekori war ein feierlicher Gegenstand für die Eheschließung. Es wurde über einer ledernen Frauenhaube getragen (siehe Verlinkung unten), zusammen mit Beinschmuck. 8Dieses als Ekori (Plural: Omakori) bekannte Objekt war ein heiliger Bestandteil der vorkolonialen Kleidung der Ovaherero-Frauen. Es wurde als eine Art Kopfschmuck getragen. Das Ekori wurde grundsätzlich von verheirateten Frauen getragen und durch ein mit Eisenperlen besetztes Kopfband zusammengehalten. Das Ekori war ein feierlicher Gegenstand für die Eheschließung. Es wurde über einer ledernen Frauenhaube getragen, wie sie unter den Inventarnummern V 15168 N 02 & V 15169 N 02 gezeigt wird, zusammen mit Beinschmuck, wie unter den Inventarnummern 60558 und 60559 gezeigt. Bei ihrer Hochzeit wurde die Braut von ihrer Mutter feierlich mit einem Ekori und einer Frauenhaube gekrönt. Das zeigte ihren neuen Status als erwachsene und verheiratete Frau. Das Ekori wurde aus Eisenperlen und Tierhaut gefertigt, die in der Regel von namibischen Wildtieren stammte. In Hirtengemeinschaften wie den Ovaherero wurde auch die Haut von Haustieren verwendet. Das Ekori war so gestaltet, dass es in seinem Erscheinungsbild an die Hörner einer Kuh erinnerte und diese symbolisierte. Der Grund dafür ist, dass die Kuh in Hereroland als wichtigste Quelle des Wohlstandes und des Lebensunterhalts der Ovaherero von hoher wirtschaftlicher und spiritueller Bedeutung war. Die Missionare des 19. Jahrhunderts hielten die Symbolik der Kuhhörner für teuflisch und lehnten sie ab. Das veranlasste die Menschen dazu, Omakori nicht mehr aus Tierhaut, sondern aus Stoff herzustellen. Daraus leitet sich auch die heutige Bezeichnung „Otjikaiva“ ab, was so viel bedeutet wie „Kopfschmuck aus Stoff“.
9Bei ihrer Hochzeit wurde die Braut von ihrer Mutter feierlich mit einem Ekori und einer Frauenhaube gekrönt (Lang 2022). Das zeigte ihren neuen Status als erwachsene und verheiratete Frau. Das Ekori wurde aus Eisenperlen und Tierhaut gefertigt, die in der Regel von namibischen Wildtieren stammte. In Hirtengemeinschaften wie den Ovaherero wurde auch die Haut von Haustieren verwendet. Das Ekori war so gestaltet, dass es in seinem Erscheinungsbild an die Hörner einer Kuh erinnerte und diese symbolisierte. Der Grund dafür ist, dass die Kuh in Hereroland als wichtigste Quelle des Wohlstandes und des Lebensunterhalts der Ovaherero von hoher wirtschaftlicher und spiritueller Bedeutung war. Die Missionare des 19. Jahrhunderts hielten die Symbolik der Kuhhörner für teuflisch und lehnten sie ab. Das veranlasste die Menschen dazu, Omakori nicht mehr aus Tierhaut, sondern aus Stoff herzustellen. Daraus leitet sich auch die heutige Bezeichnung „Otjikaiva“ ab, was so viel bedeutet wie „Kopfschmuck aus Stoff“.
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11Aufgrund ihres kolonialgeschichtlichen Erwerbskontextes sind die von Bernhard Kandler eingelieferten Objekte als sensibel einzuordnen. Die Erwerbsumstände werden aktuell erforscht.10Es ist davon auszugehen, dass der Sammler Ernst Bernhard Kandler dieses und sieben weitere Objekte aus Namibia mitbrachte, wo er sich ab 1895 (mit einigen Unterbrechungen) aufhielt.
11Da er sich spätestens ab Februar 1904 wieder in Deutschland befand, muss er vorher an die Bekleidungs- und Schmuckstücke gelangt sein. Somit ist zumindest auszuschließen, dass die Objekte aus dem Vernichtungskrieg der Deutschen Kolonialmacht gegen die Herero stammen.
12Die genauen Erwerbsumstände bleiben bisher (Bearbeitungsstand: 2023) ungeklärt. Die Objekte aus der Schenkung Ernst Bernhard Kandlers sind weiterhin als sensibel einzuordnen.
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13Material/Technik14Material/Technik
14Leder, Eisen15Leder, Eisen
2021
2122
22- Hergestellt ...23- Hergestellt ...
23 + wer: [Herero](https://sachsen.museum-digital.de/people/31206)24 + wer: [Ovaherero](https://sachsen.museum-digital.de/people/45190)
24 + wann: Vor 190425 + wann: Vor 1904
25 + wo: [Namibia](https://sachsen.museum-digital.de/oak?ort_id=1137)26 + wo: [Namibia](https://sachsen.museum-digital.de/oak?ort_id=1137)
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44- [Herero](https://sachsen.museum-digital.de/people/31206)45- [Herero](https://sachsen.museum-digital.de/people/31206)
45- [Ernst Bernhard Kandler (1865-1924)](https://sachsen.museum-digital.de/people/170668)46- [Ernst Bernhard Kandler (1865-1924)](https://sachsen.museum-digital.de/people/170668)
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48## Teil von
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50- [Schenkung Bernhard Kandler (1904)](https://sachsen.museum-digital.de/series/316)
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47## Literatur52## Literatur
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49- Lang, Sabine (2022): [Modische Schwergewichte aus Namibia – Traditionelle Kleidung und Schmuck der Hererofrauen. Eine virtuelle Ausstellung.](https://www.youtube.com/watch?v=F7PTJkicT6U). .54- Lang, Sabine (2022): [Modische Schwergewichte aus Namibia – Traditionelle Kleidung und Schmuck der Hererofrauen. Eine virtuelle Ausstellung.](https://www.youtube.com/watch?v=F7PTJkicT6U). .
50- Museum Burg Mylau (2007): Inventarbuch Museum Burg Mylau, beginnend: 9.8.2007. Mylau, V 15169 N55- Museum des Vereins für Naturkunde zu Reichenbach i. V. (1914): Eingänge für das Museum des Vereins für Naturkunde zu Reichenbach i. V. (1914 bis 1926). Reichenbach
51- Museum des Vereins für Naturkunde zu Reichenbach i. V. (1914): Eingänge für das Museum des Vereins für Naturkunde zu Reichenbach i. V. (1914 bis 1926). Reichenbach, 1507
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53## Links/Dokumente57## Links/Dokumente
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55- [Beide Objekte gehören vermutlich zusammen.](https://sachsen.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=30422)59- [Beide Objekte gehören vermutlich zusammen.](https://sachsen.museum-digital.de/object/30422)
60- [MBM V 15169 N 01 (Objekt in museum.digital Museum Burg Mylau)](https://sachsen.museum-digital.de/object/30421)
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57## Schlagworte62## Schlagworte
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65Stand der Information: 2022-11-09 18:46:4070Stand der Information: 2023-06-22 15:04:59
66[CC BY-NC-SA @ Museum Burg Mylau](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)71[CC BY-NC-SA @ Museum Burg Mylau](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Museum Burg Mylau

Objekt aus: Museum Burg Mylau

Die Burg Mylau im Nördlichen Vogtland gehört zu den eindrucksvollen mittelalterlichen Burganlagen Sachsens. Einst Adelssitz des Mittelalters und der...

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