Thomas bringt eine seit Jahrhunderten gern gemalte Geschichte aus den Metamorphosen des Ovid ins Bild. Der Jäger Aktäon, der die unbekleidete göttliche Diana mit ihren Nymphen heimlich beim Bad beobachtet, wird von der zornigen Göttin in einen Hirsch verwandelt und dann von seinen eigenen Jagdhunden zerfleischt. Thomas rückt anders als die vielen barocken Vorbilder seit Tizian nicht die weiblichen nackten Figuren in den Vordergrund, sondern inszeniert eine idyllisch-antikisierte Landschaft mit gestaffelten Tiefenebenen. Der Blick folgt der Geste der Göttin hin zu dem fliehenden Aktäon, dessen letzter Weg in Richtung der sich senkenden Abendsonne führt. (SMS)
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