Fast 20 Jahre bestimmte der Bildhauer Max Esser (1885–1943) die Tierplastik der Porzellanmanufaktur Meissen. In dieser Zeit ab 1919 entstanden auch Schachspiele in Böttgersteinzeug und Porzellan. Bei dem Vorgestellten entlehnt Esser seine Figuren der Unterwasserwelt. So sind das Königspaar als Seerosen, die Läufer als Krebse, die Türme als Tintenfische, die Springer als Seepferdchen und die Bauern als Seesterne gestaltet. Die kräftige, in sattem Rot und Schwarz ausgeführte Staffierung unterstützt die entschlossene, sich scheinbar dem Wettkampf stellende Ausstrahlung der in gestraffter Linienführung geformten Figuren.
Schenkung der Doris-Günther-Stiftung, Leipzig, 2006. Erworben aus österreichischem Privatbesitz.
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