Das im chinoisen Stil gebaute Moritzburger Fasanenschlösschen beherbergt neben den Strohtapeten auch Feder- sowie Stickereitapeten. Letzteres gab den Anschub für eine Sammlung exquisitester Näh- und Stickutensilien des 18. und 19. Jahrhunderts.
Fadensterne sind die filigransten unter den Handwerksobjekten im Bereich der Nadelarbeiten. Die Auswahl unter ihnen ist riesengroß. Von Holz über Elfenbein, Perlmutt und Schildpatt bis hin zu Silber ist der Materialreichtum dieser grazilen Werkzeuge sehr ausgeprägt. Auch in den Formen sind keine Grenzen gesetzt, da man praktisch jedes flache Objekt zum Umwickeln eines Fadens verwenden kann. Mit diesem Gedanken entstand auch die Idee für dieses praktische Nähutensil, welches bis ins 20. Jahrhundert seinen Platz in einem Nähkasten fand.
Dieser Fadenstern aus Elfenbein könnte der chinesischen Elfenbeinschnitzerei entstammen, da er sich stilistisch von der englischen und französischen Weise unterschiedet. Chinas Elfenbeinhandwerk war im Hafen von Kanton angesiedelt, wo Kaufleute die chinesischen Kreationen auf dem Markt für Amerika und Europa anboten. Typische Motive für dessen Werke waren meistens Landschaften, Menschen oder Blättermotive, die reliefartig geschnitzt waren.
Hier sind die acht Spitzen des Fadensterns kreisförmig ausgearbeitet. Als Dekormotive befinden sich in den 'Zacken' einzelne Blätter und in der Mitte sieht man eine volle Blüte.
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