Das im chinoisen Stil gebaute Moritzburger Fasanenschlösschen beherbergt neben den Strohtapeten auch Feder- sowie Stickereitapeten. Letzteres gab den Anschub für eine Sammlung exquisitester Näh- und Stickutensilien des 18. und 19. Jahrhunderts.
Die Kunst der Schiffchen-, Occhi- oder Frivolitätenspitze ist seit Jahrhunderten bekannt, hat aber ihren Höhepunkt in den 1860ern erreicht. Zum Ausüben wurden ein oder mehrere Schiffchen verwendet, die aus zwei ovalen, an den Enden konvex zulaufenden Platten und einem soliden Mittelstück bestanden. Der Faden wurde auf den Kern aufgewickelt. Durch das Führen des Schiffchens entsteht eine Reihe aus Knoten auf einem Trägerfaden, die anschließend zu einem Ring zusammengezogen wird, was ein Muster aus „Occhi“ (italienisch für Augen) entstehen lässt.
Die purling bzw. tatting Nadel kann zusätzlich mit dem Ring am linken Daumen verwendet werden. Der kleine Haken an dessen Spitze dient dazu, die entstandene Schiffchenspitze durch sogenannte Picots miteinander verbinden. Picots sind Fadenschlingen, die beim Arbeiten absichtlich gelassen werden, da sie der Spitze ihr typisches Aussehen verleihen und dem technischen Zweck dienen, mehrere Elemente schnell miteinander verbinden zu können. In der Literatur sind Picots auch als „purls“ bekannt, woher wahrscheinlich auch der Name "purling pin" stammt (nicht zu verwechseln mit der Linksstrickerei engl. „purl“).
Diese Nadel mit Kette und Ring aus Stahl hat auch ein kleines Punzenmuster.
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