Das im chinoisen Stil gebaute Moritzburger Fasanenschlösschen beherbergt neben den Strohtapeten auch Feder- sowie Stickereitapeten. Letzteres gab den Anschub für eine Sammlung exquisitester Näh- und Stickutensilien des 18. und 19. Jahrhunderts.
Dieser Nähkasten ist ein ultimatives Sammlerstück, welcher einer der repräsentativsten Nähsammlungen überhaupt darstellt. Es gibt diese Kästen in allerlei Varianten und Größen. Meist bestehen sie aus Satinholz (Holz, welches nach dem Schliff wie Satin glänzt) und sind außen mit Stahlakzenten dekoriert.
Den Namen tragen diese besonderen Kästen, da sie ursprünglich im Palais Royal verkauft wurden, dem einstigen Palais Cardinal, der aber durch Philippe d’Orléans umbenannt und zu dem Verkaufsort für solche Stücke wurde.
Hier handelt es sich um eine braune hölzerne Schatulle, der Deckel hat leicht abgeschrägte Kanten und einen Griff zum Öffnen. In der Mitte der Deckelplatte ist eine Einlegearbeit aus Perlmutt - ein Hinweis darauf, was sich innen befindet. Der Schlüsselkopf hat die Form eines gotischen Vierpasses.
Die Innenseiten der Schatulle sind mit blauen Stoff ausgekleidet. Zusätzlich sind die Nähutensilien mit einer Stoffabdeckung geschützt, welche eine rot-helle Umrandung aus Chenille hat.
Der Inhalt zeichnet sich in den filigransten Perlmuttarbeiten in Form von Nähsets aus. Besondere Perlmuttstücke sind mit einem Stiefmütterchen – Emblem versehen, was die süße Botschaft „denk an mich“ versenden soll.
In diesem Kasten sind enthalten: vier Fadensterne in einem Rand aus Chenille, zwei Garnrollen, eine Häkelnadel, ein Vorstecher, zwei Scheren, eine Tamburiernadel, ein ausklappbares Lineal, ein Fingerhut und ein Nadeldöschen. Allerdings fehlen auch ein gläsernes Parfümfläschchen, eine Durchziehnadel und ein Ohrlöffel/Zahnstocher.
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